Ortstermine zum Baukulturpreis

© Andreas Fink, MIL
© Andreas Fink, MIL

Schloss Cecilienhof

Den Auftakt für die Ortstermine bildete am 23. September 2020 die Vorstellung von Schloss Cecilienhof im Neuen Garten zu Potsdam. Das jüngste Hohenzollernschloss entstand 1913 bis 1917 nach Plänen von Paul Schultze-Naumburg. Von 2014 bis 2018 wurden die Fassaden und die aufwändige Dachlandschaft saniert – vor allem die durch Salzausblühungen und Schadstoffe stark belasteten Dachstühle mussten gesichert werden.

Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten beauftragte das Büro Brenne Architekten GmbH – eine glückliche Wahl: Nach akribischer Bestandsermittlung sanierte es gemeinsam mit Tragwerksplanern, Haustechnikern und Fachleuten für Schadstoffsanierung die geschädigten Bereiche außerordentlich einfühlsam und dauerhaft.

Der sensible Umgang mit dem Baudenkmal und das ästhetisch überzeugende Ergebnis sind beispielhaft für zahlreiche ähnliche Aufgaben, vor denen Gebäudeeigentümer, Baufachleute und Bauwirtschaft stehen – Anlass, die Beteiligten mit einem Sonderpreis zu ehren.

Dank des großen Interesses konnte Schloss Cecilienhof am 29. September 2020 ein zweites Mal gezeigt werden. 

Kleinsthäuser in Kyritz

Ab 1780 entstanden an der Kyritzer Stadtmauer kleine Budenhäuser für Tagelöhner und Handwerker. Sechs von ihnen waren noch erhalten und verfielen bereits.

Die Stadt Kyritz erkannte den historischen Wert dieser unscheinbaren Häuschen und suchte nach Möglichkeiten, sie zu erhalten und zu nutzen.

Mit den Architekten und Ingenieuren Kannenberg & Kannenberg aus Wittstock/Dosse fand die Stadt altbauerfahrene Partner, die rasch ermittelten, wie gut die kleinen Gebäude sich als Ferienhäuser eignen würden.

Gemeinsam mit Fachplanern entwickelten sie Ausbaukonzepte mit maßgeschneiderten Einbauten, die jedem der sechs Kleinsthäuser eine individuelle Atmosphäre verleihen. Die zurückhaltend gestalteten Außenanlagen bringen die Häuschen angemessen zur Geltung.

Für ihre herausragende Leistung wurden die beteiligten Büros mit dem Brandenburgischen Baukulturpreis 2019 geehrt – diese Auszeichnung gilt ebenso der geschichtsbewussten Stadt Kyritz und dem Hotelier Heine, der die Ferienhäuser betreut und vermietet.

Die Kyritzer Kleinsthäuser belegen, wie fruchtbar gemeinsames öffentliches und privates Engagement sein kann – beim dritten und letzten Termin „Baukultur vor Ort“ des Jahres am 8. Oktober 2020 stellten die Planer das preisgekrönte Ergebnis der Öffentlichkeit vor.“

Weitere Informationen zum Brandenburgischen Baukulturpreis 2019 finden Sie hier:

Brandenburgische Architektenkammer und Brandenburgische Ingenieurkammer