Toolbar-Menü

Bauminister Guido Beermann auf Rundgang in Brandenburg an der Havel

- Erschienen am 25.08.2022 - Presemitteilung Presseinformation
Alte Industriegebäude werden auch oftmals für Wohnraum genutzt, wie hier die alte Mühle in Brandenburg an der Havel, die von der Wohnraumförderung des MIL unterstützt wurde. © MIL

Heute besuchte Brandenburgs Bauminister Guido Beermann Unternehmen der Wohnungswirtschaft in Brandenburg/Havel. Auf einem Rundgang durch die Stadtteile Hohenstücken und Nord informierten ihn die Wohnungsbaugenossenschaft Brandenburg eG und die wobra Wohnungsbaugesellschaft der Stadt Brandenburg an der Havel mbH über die wachsenden Handlungsbedarfe bei den Themen Stadtentwicklung, Energie, Sanieren und Bauen.

Im Mittelpunkt des Rundgangs standen die besonderen Herausforderungen für Quartiere jenseits der Innenstadt sowie das große Engagement der Unternehmen, das anhand von Projekten vorgestellt wurde. Dabei erweisen sich die rasant steigenden Kosten für Sanierungs- und Bauprojekte, Materialengpässe und Fachkräftemangel als immer größere Herausforderungen insbesondere für die Unternehmen der sozialen Wohnungswirtschaft mit ihrem Anspruch, hohe Wohnqualität und günstige Mieten miteinander in Einklang zu bringen. Mit ihren diversen Förderprogrammen versuchen Land und Bund, in diesem Spagat für einen Ausgleich zu sorgen. Vor diesem Hintergrund wurden auch Vorschläge zur Weiterentwicklung der Förderung diskutiert.

Guido Beermann, Minister für Infrastruktur und Landesplanung: „Noch vor 20 Jahren war die Stadtstruktur in Brandenburg/Havel geprägt von zahlreichen Wohnungsleerständen durch einen anhaltenden Bevölkerungsrückgang. Heute zeigt sich ein völlig anderes Bild: Seit 2002 hat sich Brandenburg/Havel durch einen vorbildlichen Stadtumbauprozess von einem Industriestandort zu einer echten Havelperle entwickelt. Ein wichtiger Motor hierfür waren die verschiedenen Programme der Städtebauförderung. Insgesamt hat Brandenburg/Havel seit 1991 dafür fast 150 Millionen Euro erhalten und zusätzlich rund 247,5 Millionen Euro aus der Wohnraumförderung. Angesichts der derzeitigen wirtschaftlichen und energiepolitischen Lage werden wir diese und weitere Instrumente der Wohnpolitik immer wieder überprüfen und gegebenenfalls entsprechend anpassen.“

Maren Kern, Vorständin BBU Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen e.V.: „Uns ist klar, dass die Weiterentwicklung und die angesichts steigender Baukosten notwendige Aufstockung der Städtebau- und Wohnraumförderung mit Blick auf die derzeitige Haushaltslage in Brandenburg eine echte Herausforderung ist. Aber klar ist auch, dass Investitionen in Wohnen und Städte Investitionen in die Zukunft des Landes sind. Deshalb ist es von größter Wichtigkeit, dass die soziale Wohnungswirtschaft mit dem Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung einen starken Partner an unserer Seite hat, der ihre berechtigten Bedürfnisse im Blick hat.“

Gerhard Zapff, technischer Vorstand der Wohnungsbaugenossenschaft Brandenburg eG: „Eine stetige Fortführung der Wohnungsbauförderung muss eine Dynamik enthalten, um mit den gestiegenen und weiter steigenden Baupreisen mitzuhalten.“ Matthias Osterburg, kaufmännischer Vorstand der Wohnungsbaugenossenschaft Brandenburg eG: „Die gestiegenen Preise erfordern in der freien Finanzierung nun auch in Brandenburg an der Havel durchgängig Mietpreise, die nicht mehr ohne Weiteres von allen aufgebracht werden können. Eine stabile, soziale Wohnraumförderung gewinnt nun auch im weiteren Metropolenraum deutlich an Wichtigkeit.“

Stephan Falk, Geschäftsführer der wobra Wohnungsbaugesellschaft der Stadt Brandenburg an der Havel: „Heute konnten wir dem Minister verschiedene Vorhaben zeigen, die wir mit Fördermitteln realisieren. Damit wir auf diesem Weg weitergehen können, benötigen wir mehr Flexibilität in den Programmen. Mit der Vorstellung der Zuzugskampagne konnten wir gleichzeitig deutlich machen, wie Chancen genutzt werden.“

Mieten, Leerstand, Fluktuation: Brandenburg an der Havel im Überblick

Zum 30. Juni 2021 lag die Miete bei BBU-Mitgliedsunternehmen in Brandenburg an der Havel bei Abschluss eines Neuvertrages im Schnitt bei 5,83 Euro nettokalt je Monat und Quadratmeter. Damit wohnt es sich in der Havelstadt auf das Jahr gerechnet gut 1.300 Euro günstiger als im rund 40 Minuten entfernten Berlin (Neuvertrags-Durchschnittsmiete 7,66 €/m2). Im Bestand lagen die Mieten bei 5,11 Euro nettokalt je Monat und Quadratmeter.

Der Leerstand lag Ende 2021 bei durchschnittlich 12,7 Prozent (Brandenburger Durchschnitt insgesamt: 8,0 %). Im Vergleich zum Vorjahr entsprach das einem Rückgang von einem Prozentpunkt. Seit 2002 wurden gut 3.300 dauerhaft leerstehende Wohnungen abgerissen. Mit einer Fluktuationsquote von 7,0 Prozent im Durchschnitt des Jahres 2021 lag die Havelstadt unter den vier kreisfreien Städten des Landes Brandenburg hinter Potsdam auf Platz 2.

Unter dem Dach des BBU sind rund 340 kommunale, genossenschaftliche, private und kirchliche Wohnungsunternehmen in Berlin-Brandenburg vereint. Die BBU-Mitgliedsunternehmen bewirtschaften gut 1,14 Millionen Wohnungen. Das sind rund 44 Prozent aller Mietwohnungen in Berlin und fast die Hälfte der Mietwohnungen im Land Brandenburg.

Abbinder

Ident-Nr
Presseinformation
Datum
25.08.2022