Tag der Baukultur – Bauminister Tabbert besucht Projekte in Templin und Gramzow
- Erschienen am - PresemitteilungAm 24. Mai 2025 findet bereits zum dritten Mal in Brandenburg der Tag der Baukultur statt. An diesem Tag präsentieren sich knapp 50 Projekte im ganzen Land. Ob auf dem Land oder in der Stadt, ob in historischen Bauten, auf Baustellen oder an modernen Bildungsorten – überall wird sichtbar, wie vielfältig, kreativ und engagiert die baukulturelle Landschaft Brandenburgs ist. Bauminister Tabbert besucht folgende Projekte:
Termin: Sonnabend, 24. Mai 2025
- Zeit: 14.00 bis 15.00 Uhr
- Ort: 17268 Templin, Prenzlauer Allee 28, ehemaliges Joachimsthalsches Gymnasiums Templin
- Zeit: 16.00 Uhr
- Ort: 17291 Gramzow, Am Bahnhof 5, DER SPEICHER GRAMZOW
Ziel des Aktionstags ist es, die gebaute Umwelt als Gemeinschaftsaufgabe zu begreifen – und dabei den Dialog zwischen Fachwelt und Öffentlichkeit zu stärken. Mit dabei sind Architekturbüros, Ingenieurkammern, Hochschulen, Handwerksbetriebe, Stadtplanerinnen, kommunale Einrichtungen und engagierte Bürgerinitiativen. Sie alle öffnen ihre Türen, laden ein zum Mitdenken, Mitreden und Mitgestalten. Von Ausstellungen über Fachgespräche, von Baustellenführungen bis zu Mitmachaktionen für Kinder und Familien – das Programm ist so bunt wie das Land selbst. Und es zeigt: Baukultur ist kein abstrakter Begriff, sondern Teil unseres Alltags – und unserer Zukunft.
Bauminister Detlef Tabbert sagte im Vorfeld: „Brandenburg ist ein Land der Gegensätze – mit lebendigen Städten und weiten Natur- und Kulturlandschaften. Baukultur ist essenziell für unsere Städte und Gemeinden sowie für die Identifikation der Menschen mit ihrer Umgebung. Sie verbindet Vergangenheit mit Zukunft. Angesichts des Klimawandels müssen wir nachhaltiger und widerstandsfähiger bauen. Hochwertige Architektur, vorausschauende Stadtplanung und die Stärkung der Resilienz im Baubestand sind dabei unerlässlich. Der Tag der Baukultur zeigt, dass das kein Nischenthema ist, sondern ganz konkret vor Ort gelebt wird. Es freut mich besonders, dass so viele Akteure im ganzen Land mitwirken – das stärkt Identität und Zusammenhalt. In Templin soll wieder Leben in das ehemalige Gymnasium einziehen – es soll ein Ort des Lernens für junge Menschen werden. In Gramzow konnte ein Industriedenkmal erhalten und mit neuer Nutzung etabliert werden. So wie alle anderen Projekte, sind diese auf jeden Fall einen Besuch wert.“
Joachimsthalsches Gymnasium Templin
Die Stiftung Gebäudeensemble Joachimsthalsches Gymnasium Templin, die seit 2016 Eigentümerin des Gebäudekomplexes von 1912 ist, verfolgt das Ziel, mit Unterstützung des Fördervereins Joachimsthalsches Gymnasium Templin e.V. eine europäisch ausgerichtete Schule in diesem historischen Gebäudeensemble zu gründen.
Seit 2019 ist die direkt am Templiner Stadtsee gelegene Anlage als „national wertvolles Kulturdenkmal“ anerkannt. Das seit den neunziger Jahren leerstehende Gebäude muss umfassend saniert werden. Der Bund stellt Fördermittel in Höhe von 30 Millionen Euro zur Verfügung und das Land ergänzt diese Mittel mit 20 Millionen Euro für die notwendige Sanierung des Schulcampus.
Seit 2021 wird die Dachlandschaft saniert. Im Rahmen von zum Teil europaweiten Ausschreibungen wurden Planungsbüro und Fachplaner bestimmt. Die Vorplanung konnte bereits abgeschlossen werden; nun steht die detaillierte Entwurfsplanung aller Bestandsbauten an. Neben der Sanierung der historischen Gebäude sind auch Neubauten geplant. Eine Fertigstellung bzw. Nutzung als Bildungseinrichtung ist je nach Baufortschritt für das Jahr 2029 vorgesehen. Von anfänglich 120 Schülerinnen und Schülern ist eine Erweiterung auf 450 junge Menschen geplant.
Speicher in Gramzow
Der SPEICHER GRAMZOW wurde 1953/54 als erster Getreidespeicher nach dem Zweiten Weltkrieg auf dem Gebiet der DDR erbaut. Er war Prototyp aller folgenden Speicher- und Silobauten und hatte eine bedeutende wirtschaftliche, technische, architekturgeschichtliche und politische Relevanz. Der Speicher ist in die Denkmalliste des Landes Brandenburg eingetragen und wird seit 2017 unter diesem Gesichtspunkt saniert und als Kulturgut erhalten.
Ausstellungen, Veranstaltungen und Führungen in den einzigartigen Räumen des monolithischen Bauwerks mit seiner originalen Maschinentechnik und den authentischen Oberflächen machen die epochale, mechanische und künstlerische Dimension für Besucher erlebbar und transformieren den Industrieraum in einen Kunstraum. Der Treppenturm führt zu den Maschinenräumen und dem Aussichtspodium in der 9. Etage, von dem aus man einen weiten Blick auf und über Gramzow hinaus in die uckermärkische Landschaft hat.
Der SPEICHER GRAMZOW wurde 2022 mit der Silbernen Halbkugel, dem Deutschen Preis für Denkmalschutz, vom Deutschen Nationalkomitee für Denkmalschutz (DNK) ausgezeichnet und erhielt 2021 den 1. Platz des Brandenburgischen Denkmalpflegepreises vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur.
Die Ausstellung „DER ZUKUNFTSSPEICHER GRAMZOW – AG.RI.KUL.TUR 2030 – 2050 – 2100 | KONZEPTE“ wurde in Kooperation mit der HTWK Leipzig erarbeitet und ist am Tag der Baukultur zu sehen.