Brandenburg startet Baukulturjahr
- Erschienen am - PresemitteilungMit dem heutigen 1. Landeskonvent Baukultur Brandenburg im Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte in Potsdam starten die Kooperationspartner der Baukulturinitiative Brandenburg gemeinsam das Baukulturjahr 2023. Bauminister Guido Beermann hat mit Bundesbauministerin Klara Geywitz und den Präsidenten der Brandenburgischen Architektenkammer und der Brandenburgischen Ingenieurkammer, Andreas Rieger und Matthias Krebs vor Beginn der Veranstaltung über den Konvent und weitere Aktivitäten zur Baukultur in Brandenburg informiert.
Baukultur umfasst den gesamten Baubestand sowie die Planung und Gestaltung von Bauten, Infrastrukturen, öffentlichem Raum und Landschaft. Es geht um das baukulturelle Erbe und seine Weiterentwicklung, aber auch um modernes klimafreundliches Bauen für die Zukunft.
Der 1. Landeskonvent Baukultur Brandenburg bildet den Auftakt für das Baukulturjahr 2023. Ziel des Konvents ist es, die Bedeutung der Baukultur für das Land Brandenburg deutlich zu machen. Unter den Leitthemen Baukultur im Klimadiskurs, Baukultur im Umbau, Baukultur in städtischen und ländlichen Räumen und Baukultur im gesellschaftlichen und sozialen Dialog widmen sich die Teilnehmenden den vielfältigen aktuellen Aufgaben der Baukultur. Gleichzeitig bildet der heutige Konvent auch eine Plattform, um die Akteure der Baukultur im Land Brandenburg miteinander ins Gespräch zu bringen und so die Bildung von Netzwerken zu unterstützen.
Die Baukulturinitiative Brandenburg wurde 2019 gemeinsam vom Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung, der Brandenburgischen Architektenkammer und der Brandenburgischen Ingenieurkammer gegründet, um die Bedeutung der Baukultur gegenüber einer breiten Öffentlichkeit zu vermitteln. Es gab seit Gründung der Initiative zahlreiche Veranstaltungen, Projekte und Vorhaben wie beispielsweise Baukultur vor Ort. Die Bundesstiftung Baukultur hat die Baukulturinitiative Brandenburg in der Startphase inhaltlich und organisatorisch unterstützt.
Neben dem 1. Baukulturkonvent wird in diesem Jahr am 23. und 24. September 2023 zum ersten Mal der Tag der Baukultur stattfinden. An diesem Wochenende soll dezentral an vielen Orten in Brandenburg eine größtmögliche Öffentlichkeit geschaffen werden, um gelebte Baukultur sichtbar zu machen. Landesweit sollen Aktionen vor Ort über die Bedeutung einer qualitätsvollen gebauten Umwelt und über gute Planungsverfahren informieren. Bei Führungen, Workshops, Vorträgen und Ausstellungen unter anderem für Kinder und Jugendliche sind alle eingeladen, selbst aktiv zu werden, zu entdecken, zu diskutieren, zu erleben und mitzumachen.
Am 17. November 2023 findet die Abschlussveranstaltung statt, mit der das Baukulturjahr gemeinsam mit dem Themenjahr „Baukultur leben“ von Kulturland Brandenburg endet. Dabei wird die Baukulturinitiative eine „Brandenburger Erklärung der Baukultur“ vorstellen, die den fachlichen Leitfaden für die kommenden Jahre bilden soll. Außerdem wird auf dieser Veranstaltung der Brandenburgische Baukulturpreis verliehen, der bereits seit dem Jahr 2009 in zweijährlichem Turnus gemeinsam von der Architektenkammer und der Ingenieurkammer vergeben wird. Wettbewerbsbeiträge hierfür können noch bis zum 27. April 2023 eingereicht werden.
Klara Geywitz, Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen: „Angesichts der vielen Herausforderungen beim Bauen und Wohnen brauchen wir den Austausch, um die besten Lösungen zu finden. Die Baukulturinitiative Brandenburg ist hier ein wichtiger Impulsgeber. Hier kommen Menschen zusammen, die viel Erfahrung damit gesammelt haben, wie Veränderungen erfolgreich angegangen und gestaltet werden können. Auch Potsdam mit viel alter Bausubstanz und einer wechselvollen Geschichte ist der richtige Ort dafür. So kann dieser erste Landeskonvent auch über die Landesgrenzen hinaus Ideen und Lösungen in die aktuellen Debatten einbringen."
Guido Beermann, Minister für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg: „Die Baukulturinitiative startet heute das Baukulturlandjahr 2023. Gemeinsam mit den brandenburgischen Kammern der Architekten und Ingenieure hat das Infrastrukturministerium im Jahr 2019 die Baukulturinitiative gegründet, um die Baukultur in Brandenburg zu stärken. Damit bündeln wir unsere Kräfte und haben die Kooperation mit der Bundesstiftung Baukultur gestärkt. Basierend auf der Erklärung von Davos der Kultusminister der Europäischen Union aus dem Jahr 2018 haben wir in Brandenburg einen landesweiten Austausch zum qualitätsvollen, nachhaltigen und sozial verträglichen Planen und Bauen angestoßen. Es geht darum, gemeinsam in allen Regionen des Landes Orte zu gestalten, in denen wir gut und gerne leben. Das funktioniert nur, wenn viele Menschen mitmachen. Deshalb rufe ich alle Akteure auf, sich an dem landesweiten Tag der Baukultur im September mit ihren Projekten zu beteiligen, sei es mit einem Stadt- oder Dorfspaziergang, geöffneten Baustellen oder Diskussionen mit den Bürgerinnen und Bürgern über die Gestaltung ihrer gebauten Umwelt.“
Andreas Rieger, Präsident der Brandenburgischen Architektenkammer: „Nach 5 Jahren ist er soweit: Auf dem ausgebuchten 1. Landeskonvent zur Baukultur sollen die großen, übergeordneten Fragen für den baukulturellen Dialog erörtert werden: Klimawandel, Umbaukultur, Bürgerbeteiligung und baukulturelles Erbe. Ich freue mich, dass es gelungen ist das Bau- und Siedlungswesen in die Mitte der gesellschaftlichen Debatten zu rücken. Von Anfang an war das Ziel der Brandenburgischen Architektenkammer, die Baukulturinitiative Brandenburg auf eigene Füße zu stellen, um an der Baukultur in Brandenburg maßgeblich mitwirken zu können: Werke der Baukultur sind einzigartig. Denn Gebäude, Bauwerke oder unsere Kulturlandschaft sind das Ergebnis individueller Planungs-und Entscheidungsprozesse für einen bestimmten Ort oder Raum.“
Matthias Krebs, Präsident der Brandenburgischen Ingenieurkammer: „Die Beteiligung der Menschen an Planungsprozessen der gebauten Umwelt ist ein ganz zentraler Aspekt. Bei allem ist die Nachhaltigkeit wichtig: umweltverträgliche Bauverfahren und -stoffe, Energieeffizienz, der sparsame Umgang mit Flächen, Recycling und Umbaukultur sind hierbei die Stichpunkte. Wir Ingenieure finden uns vor allem im Bereich der Nachhaltigkeit wieder und sind ein wichtiger Teil im Prozess des klimafreundlichen Bauens.
Reiner Nagel, Vorstandsvorsitzender der Bundesstiftung Baukultur: „Baukultur ist von einem vermeintlichen gesellschaftlichen „Nischenthema“ zu einem bundesweit wirksamen Instrument der Kommunal- und Strukturpolitik geworden und inzwischen zum zentralen Handlungsfeld für die Herausforderungen des Klimawandels. Brandenburg hat sich schnell und gut aufgestellt und mit dem Kulturlandjahr und dem 1. Landeskonvent Baukultur die Weichen gestellt, für einen positiven Transformationsprozess unserer gemeinsamen Lebensräume. Wenn es zutrifft, dass gebaute Räume uns prägen, ist es wichtig, dass sie Vitalität und Ausgewogenheit durch hochwertige Gestaltung ausstrahlen und uns untereinander und mit der Welt verbinden.“