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EU-Mittel für Eberswalde – Baustart für „Forum Johanniskirche“

- Erschienen am 19.11.2025 - Presemitteilung Presseinformation

Infrastrukturstaatssekretärin Dr. Ina Bartmann hat heute am symbolischen Spatenstich für die Sanierung und Weiterentwicklung der Johanniskirche zu einem Begegnungsort teilgenommen. Das Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung unterstützt auch in der EU-Strukturfondsperiode 2021-2027 mit Mitteln aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) Vorhaben im Bereich der nachhaltigen Stadtentwicklung. Für die Sanierung der Johanniskirche in der Trägerschaft des Evangelischen Kirchenkreises Barnim wurden rund 2,5 Millionen Euro bewilligt.

Infrastrukturstaatssekretärin Dr. Ina Bartmann: „Ich freue mich am Baustart für diesen neuen multifunktionalen Ort im Herzen der Stadt Eberswalde dabei zu sein. Mit der Sanierung wird ein bedeutendes Denkmal saniert und einer neuen Nutzung zugeführt. Von den vielfältigen Angeboten profitieren die Menschen in Eberswalde und der Region. Es entsteht ein Ort, der weit über seine architektonische Bedeutung hinauswirkt. Künftig sollen hier Konzerte, Lesungen, Theateraufführungen und Kunstperformances stattfinden. Ebenso werden soziale Beratungsangebote, Seelsorge, gesundheitsfördernde Aktivitäten und kulturelle Bildungsformate unter einem Dach vereint. Hier kann man konkret erleben, wie wir mit den Mitteln der Europäischen Union einen wichtigen Beitrag leisten, lebenswerte Städte und Gemeinden zu entwickeln, die klimafreundlich, sozial ausgewogen und wirtschaftlich attraktiv sind.“

Sanierung Johanniskirche und Umbau zu multifunktionalen Veranstaltungsort

Mit der Sanierung der unter Denkmalschutz stehenden Johanniskirche im Stadtzentrum von Eberswalde wird nicht nur ein Baudenkmal in seinem Bestand gesichert und erhalten, sondern dieses auch zu einem Ort mit vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten ausgebaut, der vielen Menschen generationsübergreifend zur Verfügung stehen soll. Die Johanniskirche wird seit 2012 nicht mehr als Gemeindepfarrkirche genutzt. Aufgrund der besonderen städtebaulichen Lage ist die Sanierung der Kirche nicht nur für die Stadt Eberswalde von großer Bedeutung, sondern entwickelt zudem eine Strahlkraft für die gesamte Region und stärkt somit den „Zentralen Ort“.

Die Johanniskirche stammt aus dem Jahr 1894. Die unter Denkmalschutz stehende neogotische Kirche weist deutliche Schäden auf, beispielsweise an der Gebäudehülle und im Innenraum. Mit der umfassenden denkmalgerechten Sanierung soll das Baudenkmal gesichert und erhalten werden. 2021 übernahm der Evangelische Kirchenkreis Barnim die Trägerschaft für die Johanniskirche.

Nach der Sanierung soll sowohl ein offener und multifunktionaler Raum als auch ein Ort der Stille mit Pilgerstation sowie ein Ort des Austausches und der Begegnung für Bürgerinnen und Bürgern unabhängig von ihrem Glauben zur Verfügung stehen. Ziel ist es, die Johanniskirche zu einer „Kiez-, Pilger- und Veranstaltungskirche“ zu entwickeln. Die bauliche Gestaltung erfolgt barrierefrei und wird durch flexible Bauelemente (beispielsweise bewegliche Bestuhlung) eine flexible Nutzung ermöglichen. Dabei soll die Kirche als sakraler Ort weiterhin erkennbar bleiben.

Das Kirchenschiff soll als Spielort für verschiedenste Veranstaltungen, wie Konzerte, Theater, Installationen, Lesungen, Seminaren und vieles andere mehr entwickelt werden. Es sind Kooperationen mit vielen Akteuren aus dem Kulturbereich, beispielsweise Eberswalder Chöre, Kanaltheater Eberswalde, Oderbruchmuseum, angedacht. Der Veranstaltungsort soll bis zu 200 Teilnehmenden Platz bieten. Darüber hinaus soll es Beratungsangebote (beispielsweise Seelsorge/Trauerarbeit, Suchthilfe) in Zusammenarbeit mit der Freiwilligenagentur Eberswalde und der Bürgerstiftung Barnim Uckermark geben. Auch Gesundheitskurse sind geplant. Die Zusammenarbeit mit Hochschulen und Schulen sollen intensiviert werden. Im neuen Anbau sind Toiletten, eine Küche, Lagerräume, ein Café und Büros für soziale Beratungen vorgesehen.

Die Gesamtausgabenbetragen rund 4,95 Millionen Euro. Es wurden rund 2,5 Millionen Euro der Europäischen Union bewilligt. Der Evangelische Kirchenkreis Barnim bringt Eigenmittel in Höhe von rund 2,4 Millionen Euro auf. Das Projekt soll bis März 2028 fertiggestellt werden.

Vorhaben von strategischer Bedeutung

Hervorzuheben ist, dass das Vorhaben „Forum Johanniskirche“ wurde aufgrund seiner herausragenden Eignung und sichtbaren Erfüllung der definierten Rahmenbedingungen als ein Projekt von strategischer Bedeutung ausgewählt.  In der EFRE-Förderperiode 2021-2027 werden diese Projekte von der Verwaltungsbehörde des EFRE/JTF (EFRE - Europäische Fonds für regionale Entwicklung/ Just Transition Funds - Fonds für einen gerechten Übergang, um Regionen zu unterstützen, die besonders stark vom Übergang zur Klimaneutralität betroffen sind) des Landes Brandenburg benannt, die unabhängig von ihrem Finanzvolumen wichtig für das Erreichen der Ziele dieses EU-Programms sind. Das Vorhaben leistet einen erheblichen Beitrag zum Schutz, zur Entwicklung und zur Förderung des kulturellen Erbes und ist ein erfolgreiches Beispiel interdisziplinärer Zusammenarbeit. Durch das Vorhaben können sowohl für die Stadt Eberswalde als auch für die gesamte Region nachhaltige und dauerhaft positive Effekte erzielt werden, die über den festgelegten zeitlichen Rahmen der Förderperiode 2021-2027 hinausgehen und langfristige Ausstrahlungseffekte für die gesamte Region haben. Das Forum Johanniskirche ist nicht nur ein Beispiel für erfolgreiche Stadtentwicklung, sondern steht auch im Einklang mit den übergeordneten Zielen der EU-Politik, insbesondere im Hinblick auf den Europäischen Green Deal, die Förderung der sozialen Integration und die Unterstützung nachhaltiger Stadtentwicklung. Das Projekt trägt so aktiv zu den Zielen der EU-Förderpolitik bei.

Hintergrundinformationen zum Förderprogramm Nachhaltige Stadtentwicklung (NaS)

Mit den Mitteln der Europäischen Union sollen die „Zentralen Orte“ im Land Brandenburg in ihrer Entwicklung unterstützt und funktional gestärkt werden. Diesen Orten kommt eine besondere Bedeutung für die Sicherung und Entwicklung des gesamten Landes zu. Sie sind Motoren für ihr Umland und die Wirtschaft, Orte der Vernetzung, der Kreativität und Innovationen sowie Dienstleistungszentren. Sie bieten einen zukunftssicheren Rahmen für die Daseinsvorsorge und leisten einen wichtigen Beitrag für gleichwertige Lebensverhältnisse in allen Landesteilen.

Im Rahmen von thematischen Aufrufen wurden Vorhaben für folgende Themenschwerpunkte identifiziert und ausgewählt:

  1. Qualifizierung und Anpassung der sozialen und kulturellen Infrastruktur u.a. an die demografische Entwicklung sowie die Nutzbarmachung von leerstehenden Gebäuden oder brachliegenden Freiflächen für die Erhaltung des städtischen Natur- und Kulturerbes
  2. Ökologische und klimagerechte Entwicklung und Klimaanpassung sowie nachhaltige Mobilitätslösungen

Die drei Aufrufe wurden im Zeitraum von August 2023 bis September 2024 durchgeführt. Insgesamt wurden in allen drei Aufrufen 72 Anträge gestellt, von denen 27 Anträge zur Förderung vorgesehen sind. Insgesamt stehen 80 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) zur Verfügung.

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Ident-Nr
Presseinformation
Datum
19.11.2025