Impulse für mehr Klimaschutz in den Städten - Ministerium präsentiert Arbeitshilfe
- Erschienen am - PresemitteilungAuf der 8. gemeinsamen Fachveranstaltung des Ministeriums für Infrastruktur und Landesplanung (MIL), des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz (MLUK) und der Energieagentur des Landes Brandenburg haben sich Klimaschutz-, Sanierungs- und Energiemanager und -Managerinnen aus Brandenburger Kommunen zu ihren Erfahrungen mit der Energie- und Wärmewende ausgetauscht. Aus diesem Anlass hat das MIL hat die Arbeitshilfe „Kommunale Handlungsmöglichkeiten für den Klimaschutz“ veröffentlicht. Damit legt das Land Brandenburg erstmalig ein so umfassendes Kompendium vor, welches zahlreiche Ansätze für die praktische Umsetzung vor Ort beinhaltet.
Bauminister Guido Beermann: „Klimaschutz ist das Gebot der Stunde. Das Land Brandenburg hat sich auch mit dem Koalitionsvertrag dazu verpflichtet. Wir wollen, dass Brandenburg spätestens im Jahr 2050 klimaneutral wirtschaftet und lebt. Damit wir diese Klimaziele erreichen können, ist es erforderlich, dass vor allem auf kommunaler Ebene gehandelt wird. Energiewende, Wärmewende und Verkehrswende finden vor Ort statt. Dazu gehören neben Photovoltaikanlagen auf den Dächern oder Windrädern auch gut gedämmte Häuser, energiesparende Straßenlampen sowie gute Bedingungen für den ÖPNV, für Radfahrende und Fußgänger. Die Weichen für eine klimaneutrale Zukunft müssen wir jetzt stellen, um die notwendigen Veränderungen anzuschieben und Fehlinvestitionen zu vermeiden. Mit dem neuen Leitfaden geben wir den Kommunen eine umfassende Arbeitshilfe an die Hand, die mit zahlreichen Beispielen zum Mitmachen und Nachahmen anregen soll.“
Die Stromwende ist ein nationales Projekt, da Strom nahezu verlustfrei über weite Strecken transportiert werden kann. Damit Brandenburg die gesteckten Klimaziele erreichen kann, ist das Gelingen der Energiewende maßgeblich. Das Land ist bei der Stromwende schon weit vorangekommen. Bilanziell ist das Land bereits Selbstversorger aus erneuerbarem Strom.
Die Wärmewende liegt in kommunaler Hand, da man Wärme schlecht transportieren kann. Der Anteil erneuerbarer Energien für die Beheizung von Gebäuden stagniert in Brandenburg seit Jahren bei etwa 15 Prozent. Die Sanierungsraten für den Gebäudebestand verharren bei etwa einem Prozent pro Jahr. Für die angestrebten Klimaziele muss bis 2050 die Wärmeversorgung vollständig auf erneuerbare Energien umgestellt werden und die Sanierungsrate dauerhaft auf zwei bis drei Prozent pro Jahr steigen.
Die Verkehrswende wird vor allem beim innerörtlichen Verkehr ablesbar. Schon bis 2030 soll der Anteil des Umweltverbundes – Fußgänger, Radfahrer und öffentlicher Nahverkehr – an den insgesamt zurückgelegten Wegen von jetzt etwa 40 Prozent auf 60 Prozent erhöht werden.
Es kommt auf die Kommunen an – auf die kleinen und größeren Städte ebenso wie auf die Dörfer. Mit dem Handlungsleitfaden „Kommunale Handlungsmöglichkeiten für den Klimaschutz“ will das Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung die Kommunen Brandenburgs bei der großen Querschnittsaufgabe unterstützen. In kompakter Form werden die wesentlichen Ansätze der Stadtplanung, der Kooperationsmöglichkeiten, Förderprogramme und kommunalen Handlungsfelder benannt. Es werden zahlreiche Beispiele vorgestellt. Gestaltungsmöglichkeiten gibt es unter anderem bei kommunalen Gebäuden, der Verkehrsinfrastruktur und sogar bei der Straßenbeleuchtung. Der Schwerpunkt liegt dabei auf den vorbeugenden Maßnahmen des Klimaschutzes.
Die Broschüre stützt sich auf fast zehn Jahre gemeinsamer Praxiserfahrungen, die das Ministerium und die brandenburgischen Kommunen unter der Überschrift „Energetischer Umbau im Quartier“ gesammelt haben.