Luckenwalde: Genilke überbringt Fördermittel für weitere Stadtentwicklung

Baustaatssekretär Rainer Genilke hat heute der Stadt Luckenwalde Fördermittel in Höhe von rund 2,3 Millionen Euro für weitere Stadtentwicklungsprojekte übergeben. Bund und Land stellen aus den Programmen „Wachstum und nachhaltige Erneuerung“ und „Lebendige Zentren“ unter anderem Geld für die Sanierung des Rathauses und Straßen bereit.

Staatssekretär Rainer Genilke: „Luckenwalde gehört zu den eindrucksvollen Städten mit historischen Stadtkernen im Land Brandenburg. Man kann die Ergebnisse des kombinierten Einsatzes von Fördermitteln der Europäischen Union, von Bund und Land überall zu sehen. Dank dieser rund 64 Millionen Euro in den vergangenen mehr als 30 Jahre konnten viele Gebäude, Straßen, Wege und Plätze saniert werden. Luckenwalde gehört zu den Städten in der sogenannten 2. Reihe mit einer schnellen und leistungsfähigen ÖPNV-Anbindung an Berlin. Das macht die Stadt für Einwohnerinnen und Einwohner, Touristen und Zuzügler attraktiv. Wir wollen Luckenwalde auf dem eingeschlagenen Weg weiter unterstützen und bewilligen unter anderem Fördermittel für die weitere Sanierung des Rathauses und von Straßen. Damit leisten wir nicht nur einen Beitrag für den Erhalt unseres wertvollen historischen Erbes, sondern auch für die Stadtentwicklung.“

Zuwendungsbescheid Bund-Länder-Programm Lebendige Zentren (LZ)

Mit dem Programm "Lebendige Zentren" sollen die brandenburgischen Städte dabei unterstützt werden, ihre historischen Altstädte, Stadt- und Stadtteilzentren zu attraktiven und identitätsstiftenden Standorten für Wohnen, Arbeiten, Wirtschaft sowie Bildung und Kultur weiterzuentwickeln. Das Programm soll helfen, den anstehenden Strukturwandel der Innenstädte besser zu bewältigen und zugleich zu ihrer Stärkung und Belebung beizutragen. In ihm werden insbesondere die Schwerpunkte der Programme Städtebaulicher Denkmalschutz und Aktive Stadt- und Ortsteilzentren gebündelt. Durch eine klimafreundliche Anpassung und Aufwertung gerade auch des öffentlichen Raumes sowie der Sicherung als zentrale Versorgungsbereiche und multifunktionale Standorte soll eine Aufenthaltsqualität erreicht werden, die die Menschen wieder mehr in die Stadtmitten zieht. Ein wichtiges Augenmerk liegt auf der Erhaltung und Weiterentwicklung der historischen Altstädte unter besonderer Berücksichtigung des städtebaulichen Denkmalschutzes. 

Das Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung bewilligt für das Programmjahr 2023 20.000 Euro Bundes- und Landesmittel aus dem Programm „Lebendige Zentren“ für folgende Sanierungsgebiete:

Sanierungsgebiet „Am Anger“

Die Förderung der Vorjahre ergänzend werden weitere 10.000 Euro unter anderem für die Fortsetzung der Sanierung der Straße und Freifläche am „Am Anger“ bewilligt. Außerdem sollen Mittel für weitere private denkmalpflegerische Modernisierungsvorhaben eingesetzt werden.

Sanierungsgebiet „Auf dem Sande“

Ebenfalls die letzten Fördermittelausreichungen ergänzend werden 10.000 Euro unter anderem für die Ausfinanzierung der Erneuerung der Rudolf-Breitscheid-Straße und weitere private Instandsetzungsvorhaben bewilligt.

Das ehemalige Stadtbad im Sanierungsgebiet wurde in das Forschungsvorhaben des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) „Zukunft im Bestand - Entwicklungsperspektiven für historische Schlüsselgebäude in Programmgebieten der Städtebauförderung unter Wachstums- und Schrumpfungsbedingungen“ aufgenommen. Mit Unterstützung des Programms „Lebendige Zentren“ wurden erste Sicherungsmaßnahmen in 2020 abgeschlossen. In den nächsten Jahren soll in Verbindung mit dem benachbarten E-Werk und ggf. unter Einbeziehung weiterer Flächenpotenziale die Idee des Kreativcampus weiterentwickelt werden.

Zuwendungsbescheid Bund-Länder-Programm Wachstum und nachhaltige Erneuerung (WNE)

Das Programm „Wachstum und nachhaltige Erneuerung“ unterstützt Städte und Gemeinden bei der Bewältigung des wirtschaftlichen und demografischen Wandels in Gebieten, die von erheblichen städtebaulichen Funktionsverlusten und Strukturveränderungen betroffen sind. Das Programm hilft den Städten und Gemeinden dabei, ihre baulichen Strukturen und den öffentlichen Raum an neue und sich ändernde Bedarfe anzupassen. Es setzt einen Schwerpunkt bei der Brachflächenentwicklung zur Unterstützung des Wohnungsbaus bzw. zur Entwicklung neuer Quartiere. Umweltbezogene und ökologische Aspekte wie beispielsweise die Klimafolgenanpassung werden zukünftig eine noch stärkere Berücksichtigung finden.

Fördergebiet „Zentrales Stadtgebiet“

Teilprogramm Aufwertung

Im Programmjahr 2023 werden 1,3 Millionen Euro unter anderem für die Fortsetzung der Sanierung des Rathauses einschließlich der Umzugskosten bewilligt. Das denkmalgeschützte Rathaus wird seit 2021 im laufenden Betrieb umgebaut. Ziel ist die Anpassung der einzelnen Gebäudeteile an die Anforderungen zeitgemäßer Arbeitsbedingungen unter besonderer Würdigung des Denkmalschutzes. Der 1. Bauabschnitt (BA) wurde überwiegend abgeschlossen, der 2. und 3. BA werden bis 2024 realisiert.

Teilprogramm Rückführung sozialer Infrastruktur

Im Programmjahr 2023 werden 990.000 Euro unter anderem für den Umbau der ehemaligen Postschule in der Poststraße 20 zum Willkommens- und Integrationszentrum einschließlich Anbau eines Jugendclubs sowie die dazugehörigen Außenanlagen eingesetzt.

Luckenwalde hat seit 1991 insgesamt rund 64,3 Millionen Euro Fördermittel aus mehreren Programmen für die Stadtentwicklung/Stadterneuerung erhalten. Folgende Projekte konnten damit unter anderem umgesetzt werden bzw. befinden sich noch in Umsetzung:

• Sicherungsmaßnahmen am ehemaligen Stadtbad (in Umsetzung)
• Impulsprojekt Jänickendorfer Straße 16 und 17 (in Umsetzung)
• Hüllensanierung, Gehwege und Freiflächen Volksheimsiedlung
• Nuthe-Park
• Mobilitätszentrale Postbahnhof
• Hüllensanierung Markt 11 / Heimatmuseum
• Erweiterungsbau Kita "Sunshine" und Sanierung Kita „Burg", energetische Sanierung Kita „Vier Jahreszeiten“
• Energetische Sanierung Grundschule Ernst-Moritz-Arndt

Im gleichen Zeitraum wurden in Luckenwalde für Wohnraumförderungen knapp 140 Millionen Euro für rund 3000 Wohnungen bewilligt.