Sichere Straßen im Winter: Minister Tabbert besucht Straßenmeisterei Rathenow
- Erschienen am - PresemitteilungVerkehrsminister Detlef Tabbert hat heute gemeinsam mit dem Vorsitzenden des Vorstands des Landesbetriebs Straßenwesen, Mike Koehler die Straßenmeisterei in Rathenow besucht und sich über den Winterdienst und die effiziente Nutzung der modernen Salzlagerhalle, die im Dezember 2022 in Betrieb genommen wurde, informiert.
Verkehrsminister Detlef Tabbert: „Brandenburg ist gut für den Winter gerüstet. Der Winterdienst ist eine zentrale Aufgabe, um die Verkehrssicherheit auf unseren Straßen zu gewährleisten. Der Landesbetrieb Straßenwesen und seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind gut vorbereitet. Sie stehen vom frühen Morgen bis zum späten Abend mit modernen Streu- und Räumfahrzeugen bereit, die Autobahnen und Straßen auch im Winter befahrbar zu halten. Ich appelliere jedoch an alle, die mit dem Auto unterwegs sind, ihr Fahrverhalten anzupassen und besonders aufmerksam sein. Auch die Ausrüstung der Fahrzeuge muss der Witterung entsprechen.“
Mike Koehler, Vorsitzender des Vorstands des Landesbetriebs Straßenwesen: „Unser Ziel ist es, dass alle Verkehrswege in der Region auch bei schwierigen Wetterbedingungen befahrbar bleiben. Die Kombination aus moderner Technik und der Erfahrung des Teams ermöglicht schnelles und umweltschonendes Arbeiten. Besonders der Einsatz von Sole- Technik reduziert den Salzverbrauch merklich und schont damit auch die Umwelt.“
Im Mittelpunkt des Besuchs standen die Abläufe des Winterdienstes und die Nutzung der modernen Salzlagerhalle. Mit einem Fassungsvermögen von 1.200 Tonnen und einer
Investition von rund 1,4 Millionen Euro bildet sie die Grundlage für eine zuverlässige und effiziente Versorgung mit Streusalz. Zum Einsatz kommt eine Mischung aus Feuchtsalz und Magnesiumsole, die selbst bei Temperaturen unter -8 Grad Celsius eine sichere Wirkung entfaltet.
Die Straßenmeisterei Rathenow betreut im Winter rund 226 Kilometer Straßen - darunter 88 Kilometer Bundes- und 138 Kilometer Landesstraßen - sowie zusätzlich 71 Kilometer
Radwege. 24 Beschäftigte sind im Drei-Schicht-Betrieb im Einsatz, unterstützt von sechs Räumfahrzeugen für die Bundes- und Landesstraßen sowie einem weiteren Fahrzeug für die Radwege. In der vergangenen Saison 2024/2025 kamen rund 690 Tonnen Salz zum Einsatz. Dabei nutzte die Meisterei verstärkt die umweltfreundliche Streutechnik „FS100“. Diese basiert auf reiner Sole (Natriumchlorid-Wasser-Gemisch).
Umfassende Einsatzbereitschaft
In den 33 Straßenmeistereien des Landes sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter darauf vorbereitet, die Straßen bei Glätte befahrbar zu halten. Betreut werden außerorts rund 6.300 Kilometer Bundes- Landesstraßen und im Auftrag der Landkreise Dahme-Spreewald und Oder-Spree Kreisstraßen mit einer Länge von rund 205 Kilometer, weitere 1.700 Kilometer innerörtliche Verbindungen im Auftrag von fast 200 Kommunen sowie 1.457 Kilometer Radwege. Fast 970 Beschäftigte des Landesbetriebs Straßenwesen und beauftragter Unternehmen stehen bereit, um die Straßen im Land von Schnee und Eis zu befreien. Über 250 moderne Streu- und Räumfahrzeuge können für den Winterdienst eingesetzt werden.
Die Einsatzteams sind von 3 bis 22 Uhr im Dienst, um insbesondere während der Hauptverkehrszeiten für sichere Fahrbedingungen zu sorgen.
An Steigungsstrecken stehen mehr als 500 Boxen mit Streugut bereit, auf die insbesondere Lkw-Fahrerinnen und Lkw-Fahrer bei plötzlich auftretender Glätte zurückgreifen können.
Innovative Streutechnologie im Einsatz
Eine bedeutende Neuerung ist der verstärkte Einsatz der umweltfreundlichen Soletechnologie, wobei Tausalzlösungen der Klassifizierung FS 100 zum Einsatz kommen. Diese Methode ermöglicht präventives Streuen vor Glatteisbildung, bis zu 70 Prozent Salzersparnis im Vergleich zu herkömmlichen Methoden und eine längere Wirksamkeit auf der Fahrbahn. Bei geeigneten Bedingungen ist der Einsatz von Tausalzlösungen sparsamer als die Verwendung von Feuchtsalz „FS-30“. Untersuchungen ergaben, dass bei der präventiven Streuung mithilfe des Einsatzes der FS-100-Technologie etwa 60 % Streusalz gegenüber „FS-30“ eingespart werden können. Gleichzeitig wird die Umweltbelastung reduziert. Der Landesbetrieb hat derzeit etwa 35.000 Tonnen Salz eingelagert.
Der Landesbetrieb Straßenwesen investiert seit mehreren Jahren kontinuierlich in Fahrzeuge und Anlagen, um die flächendeckende Nutzung von „FS100“ bei entsprechenden Wetterlagen zu ermöglichen. Moderne Lkw mit spezieller Ausrüstung sind inzwischen in allen Straßenmeistereien im Einsatz – und werden außerhalb der Wintersaison auch für die Bewässerung von Jungbäumen genutzt.
Wetterbeobachtung
Der Winterdienst kann jedoch nur mit präzisen Angaben zu Niederschlägen und Temperaturen geplant werden. Im Land Brandenburg liefern 30 Messstellen an den Bundesautobahnen die Daten für das bundesweite Straßenzustands- und Wetterinformationssystem (SWIS). Lufttemperatur, Windgeschwindigkeit, relative
Luftfeuchtigkeit, Niederschlag und die Bodentemperatur an der Fahrbahnoberfläche und in 30 cm Tiefe werden im 15-Minuten-Abstand aktualisiert. Alle Werte werden ständig mit den Daten des Deutschen Wetterdienstes (DWD) abgeglichen. Im Gegenzug liefert der DWD mehrmals täglich die Wetterprognosen für die Regionen des Landes, die die Meistereien des Landesbetriebs online abrufen.