Ines Jesse weiht Stele am Dieselkraftwerk Cottbus ein
Pressemitteilung
- Erschienen amBaustaatssekretärin Ines Jesse hat heute vor dem Kunstmuseum Dieselkraftwerk in Cottbus eine Informationsstele eingeweiht. Sie gibt Auskunft über die Architektur und Geschichte des in den Jahren 1927/28 errichteten Gebäudes. Es entstand nach den Plänen von Werner Issel, einem der bedeutendsten Industrie-Architekten der damaligen Zeit. Die Stele ist eine von fünf, die im Land Brandenburg anlässlich des Bauhausjubiläums 2019 im Rahmen der deutschlandweiten Kampagne „Grand Tour der Moderne“ aufgestellt worden sind. Die Stelen wurden von den Ministerien für Infrastruktur und Kultur mit 11.900 bzw. 7500 Euro aus Lottomitteln unterstützt.
„Die Stelen sind vor fünf Gebäuden errichtet worden, die die Aufmerksamkeit auf qualitätsvolle Bauten aus der Weimarer Republik auch im Land Brandenburg lenken. Zugleich wird klar, welchen hohen Wert zeitlos schöne Architektur für die Gestaltung unserer Städte und Gemeinden hat. Ich wünsche mir, dass die Planerinnen und Planer der Gebäude von heute sich an diesen Vorbildern orientieren, “ sagte Jesse.
Christian Keller, Präsident Brandenburgische Architektenkammer: „Trotz schwieriger wirtschaftlicher Verhältnisse war es in der Weimarer Republik möglich, Architekturqualität zu schaffen, die deutschlandweit und auch international einen hohen Stellenwert hat. Brandenburg war oft das Experimentierfeld für Bauaufgaben und Ideen. Die Qualität der Bauten dieser Zeit stellt den hohen Anspruch der Bauherrn, der Architekten und letztendlich auch der Gesellschaft an die gebaute Umwelt dar – ein Anspruch, der auch heute umzusetzen ist.“
Die „Grand Tour der Moderne“ verbindet 100 bedeutende und zugängliche Gebäude, die zwischen 1900 und 2000 in Deutschland erbaut wurden. Mit Tourenvorschlägen kann ein Streifzug durch 100 Jahre Architekturgeschichte gemacht werden. Dazu gehören im Land Brandenburg, neben dem Dieselkraftwerk Cottbus, der Einsteinturm Potsdam, das Einsteinhaus Caputh, die Wohnkomplexe 1-3 in Eisenhüttenstadt und die ehemalige Hutfabrik in Luckenwalde.
Ziel des Landes ist, die Baukultur zu pflegen und darüber zu informieren. Mit der Errichtung der Stelen wird an das Projekt angeknüpft, dass in den Jahren 2009-2012 durchgeführt wurde. Anlässlich des Kulturlandprojektes „Baukultur und Demokratie“ wurden 18 Infostelen in Brandenburg an der Havel, Potsdam und Frankfurt (Oder) an Gebäuden und Anlagen aufgestellt, die herausragende Beispiele des Neuen Bauens sind. Das Projekt hatte 2011 seinen Höhepunkt in der Sonderausstellung „Aufbruch in die Moderne. Architektur in Brandenburg 1919 bis 1933“ im Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte in Potsdam. An dem Projekt beteiligt waren auch die Brandenburgische Architektenkammer und die Brandenburgischen Ingenieurkammer.
Mehr zur Grand Tour der Moderne: https://www.grandtourdermoderne.de/