Schinkelpreis 2020
Meldung
- Erschienen amWie werden unsere Städte und Gemeinden 2070 aussehen? Welche baulichen Lösungen brauchen wir in der Hauptstadtregion, wenn die dynamische Entwicklung der letzten Jahre anhält oder gar weiter an Fahrt aufnimmt? Mit diesen Fragestellungen waren die Teilnehmenden in diesem Jahr konfrontiert.
Auf dem Siedlungsstrahl Bernau – Panketal - Berlin sollte an ausgewählten Orten dargestellt werden, wie diese Lösungen sich stadträumlich, landschaftlich und baulich ausdrücken und wie andererseits zukünftige Veränderungen von Umwelt und Gesellschaft in die Planung und Gestaltung der Stadt hineinwirken.
Das MIL hat den Schinkelwettbewerb finanziell unterstützt. Der Schinkelpreis für die Sparte Städtebau ist das greifbare Ergebnis, welches für die Achsengemeinde Panketal neue Impulse, zumindest aber eine kritische Diskussion über das Machbare und Wünschbare ausgelöst hat. Die Wettbewerbsteilnehmenden sollten für den Ortskern entlang der bestehenden S-Bahn-Trasse Zukunftsideen entwickeln.
Bei der Entwicklung eines Leitbilds für die Transformation des Ortes galt es, neben inhaltlichen Leitthemen wie hohe Dichte, soziale und funktionale Mischung, auch Flexibilität, Prozesshaftigkeit und Kooperationsfähigkeit des Planungsansatzes zu berücksichtigen.
Die Jury fand die Arbeit "Apfel*mus" von: Elisa Mado Lenius und Anne-Sophie Schoss (beide TU Dresden) am überzeugendsten: Im Ortskern von Zepernick wird eine behutsame bauliche Verdichtung vorgesehen, in denen Wohnen, Arbeiten und Daseinsvorsorge miteinander verknüpft werden. Hingegen sieht die mit einem Sonderpreis ausgezeichnete Arbeit "Berlinie" von Rebecca Bader, Michelle Kaszas, Michael Maier und Luisa Wetzel (alle HTWG Konstanz) vor, die vorhandene Bahntrasse in den Untergrund zu verlegen und die so gewonnenen Flächen für eine deutliche bauliche Verdichtung des Panketaler Zentrums im Bereiche der Ortsteile Zepernick und Röntgental zu nutzen.
Für die Stadt Bernau hat der Schinkelwettbewerb neue Gedanken zur Entwicklung der Bauflächen im Süden der Stadt formuliert. Im Abschnitt einer Grenzlinie zwischen Grünraum und Urbanisierungsflächen sollten die Teilnehmenden eine Baustruktur entwickeln, die "in der ersten Reihe" das Gesicht der Stadt zum umgebenden, naturgeprägten Raum bildet, auch als Schutz der Landschaftsräume vor der Zersiedelung. So sieht die mit einem Sonderpreis ausgezeichnete Arbeit "Bocage" von Felix Schuschan, Leon Hidalgo (FH Münster) ein Geflecht aus Baukörpern vor, welches die Linien der Kulturlandschaft nachzeichnet und auf diesen eine stadtbezogene Infrastruktur schafft.