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Fördermittel von EU, Bund und Land für Stadtentwicklungsprojekte in Potdam

- Erschienen am 08.12.2020
Bauminister Guido Beermann hat der Stadt Potsdam heute im Rahmen einer digitalen Übergabe Fördermittel in Höhe von rund 3,5 Millionen Euro für Stadtentwicklungsprojekte aus den neuen Bund-Länder-Programmen „Lebendige Zentren“ und „Sozialer Zusammenhalt“ ausgereicht. Außerdem wurden für Projekte im Stadtteil Krampnitz Fördermittel der Europäischen Union in Höhe rund 2,6 Millionen Euro bewilligt.

Guido Beermann: „Die Landeshauptstadt Potsdam hat in den vergangenen Jahrzehnten auch dank der Städtebaufördermittel viel erreicht. Die historische Innenstadt mit dem Holländischen Viertel und der Stadtteil Babelsberg sind weitgehend saniert. Die Jägervorstadt und die großen Wohngebiete Stern/Drewitz und Am Schlaatz haben profitiert. Wir wollen Potsdam weiter unterstützen wertvolle Bausubstanz zu erhalten, den sozialen Zusammenhalt zu stärken und bezahlbaren Wohnraum für die Menschen zu schaffen. Das unterstützen wir mit Fördergeldern des Landes, aber auch des Bundes und der Europäischen Union.“

Lebendige Zentren (LZ)

Im Sinne der Zielstellungen der bisherigen Programme „Aktive Stadtzentren“ und „Städtebaulicher Denkmalschutz“ werden mit dem neuen Städtebauförderprogramm „Lebendige Zentren – Erhalt und Entwicklung der Stadt- und Ortskerne“ die Anpassung, Stärkung und Revitalisierung und der Erhalt von Stadt- und Ortskernen, historischen Altstädten, Stadtteil- und Ortszentren, die Profilierung und Standortaufwertung sowie der Erhalt und die Förderung von Nutzungsvielfalt unterstützt. Ziel ist die Entwicklung der Zentren zu attraktiven und identitätsstiftenden Standorten für Wohnen, Arbeiten, Wirtschaft und Kultur.

Das Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung bewilligt für das Programmjahr 2020 2,65 Millionen Euro Bundes- und Landesmittel aus dem Programm „Lebendige Zentren“.

Programmgebiet „Jägervorstadt Ost“: Es werden 2,2 Millionen Euro für die Sanierung des denkmalgeschützten Rathauses mit Verwaltungscampus bewilligt.

Programmgebiet „Am Findling“: Es werden 450.000 Euro unter anderem für die Neugestaltung des Willi-Frohwein-Platzes sowie die anteilige Umgestaltung der Grünfläche am Heidehaus bewilligt.

Sozialer Zusammenhalt (SZH)

Das Ziel des neuen Städtebauförderungsprogramms „Sozialer Zusammenhalt – Zusammenleben im Quartier gemeinsam gestalten“ ist die Stabilisierung und Aufwertung städtebaulich, wirtschaftlich und sozial benachteiligter und strukturschwacher Stadt- und Ortsteile. Damit soll u.a. ein Beitrag zur Erhöhung der Wohn- und Lebensqualität und Nutzungsvielfalt, der Integration aller Bevölkerungsgruppen und zur Stärkung des Zusammenhalts in der Nachbarschaft geleistet werden. Das Programm bündelt die Aktivitäten einer sozialen Stadtentwicklung und zeichnet sich vor allem durch seinen interdisziplinären Ansatz aus. Quartiersmanagement und die Mobilisierung von Teilhabe und ehrenamtlichem Engagement werden stärker betont.

Im Programmjahr 2020 werden insgesamt 865.000 Euro Bundes- und Landesmittel in den einzelnen Programmgebieten bewilligt.

Programmgebiet „Am Schlaatz“: 500.000 Euro werden vorrangig für die Umgestaltung des öffentlichen Raums und für die Stärkung des sozialen Zusammenhalts im Quartier bewilligt.

Programmgebiet „Stern/Drewitz“: 365.000 Euro werden unter anderem für die Komplettierung der Gartenstadt Drewitz und die Weiterentwicklung der Bibliothek Am Stern bewilligt.

Potsdam hat seit 1991 rund 345 Millionen Euro Fördermittel aus mehreren Programmen für die Stadtentwicklung erhalten. Im Rahmen der Wohnraumförderung wurden rund 705 Millionen Euro für mehr als 17.800 Wohnungen bewilligt.

Stadt-Umland-Wettbewerb

Die Stadt Potsdam ist Lead Partner der Strategie „potsdam.und.partner: gemeinsam.natürlich.verbunden“, kommunale Kooperationspartner sind die Gemeinden Dallgow-Döberitz, Michendorf, Nuthetal, Schwielowsee, Stahnsdorf, Wustermark, und die Stadt Werder(Havel). Die Kooperation wurde im Jahr 2016 bestätigt. In den vergangenen Jahren hat die Region eine positive und dynamische Bevölkerungs- und Arbeitsplatzentwicklung erfahren. Die Kooperationspartner wollen mit ihrer Strategie Impulse für die Weiterentwicklung der Region liefern: der Verkehr soll umweltgerechter und der Umweltverbund gestärkt werden, u.a. durch den Ausbau der Radrouten. Gleichzeitig sollen ungenutzte oder belastete Flächen mit umweltgerechter Altlastensanierung und neuen, effizienten Energieversorgungssystemen für die Nachnutzung vorbereitet werden. Auch der ländliche Raum soll an der Dynamik teilhaben und lokale Wertschöpfungsketten geschaffen und prägende Kulturlandschaften und Naturräume, darunter die Döberitzer Heide und die Obstbauregion Potsdam-Werder, erhalten werden.

Im Rahmen des Stadt-Umland-Wettbewerbes werden über verschiedene Förderprogramme unterschiedliche Projekte gefördert.

Altlastenbeseitigung am ehemaligen Werkstattgebäude K 27

Das ehemalige Werkstattgebäude wird zur städtischen Kindertagesstätte umgebaut. Der Hallenfußboden muss hierzu wegen der Kontaminierung saniert werden. Dabei geht es um die Aufnahme und fachgerechte Entsorgung der Hallensohle und Montagegruben sowie einen möglichen Aushub von darunterliegenden kontaminierten Bodenmaterialien und deren Entsorgung.

Die Gesamtkosten betragen 300.000 Euro. Das Land stellt aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) 240.000 Euro zur Verfügung. Die Stadt Potsdam beteiligt sich mit 60.000 Euro.

Sanierung Heizhaus einschließlich Abbruch Anbauten

Das ehemalige Heizhaus soll zur Energiezentrale für die Versorgung mit Wärme und Strom im neuen Stadtquartier in Krampnitz umgebaut werden. Gefördert werden unter anderem die Entkernung des Gebäudes einschließlich Schadstoffentsorgung und der Abbruch störender Anbauten, noch vorhandene technische Einbauten werden demontiert und entsorgt. Außerdem sollen die Außenanlagen hergerichtet werden.

Die Gesamtkosten betragen rund drei Millionen Euro. Das Land stellt aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) rund 2,37 Millionen Euro zur Verfügung. Die Stadt Potsdam beteiligt sich mit rund 685.000 Euro.

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Datum
08.12.2020