Landesradverkehrskonferenz 2023: Radverkehr als Gemeinschaftsaufgabe weiter voranbringen
- Erschienen am - PresemitteilungBrandenburgs Verkehrsminister Guido Beermann hat heute an der Technischen Hochschule Wildau die Landesradverkehrskonferenz eröffnet. Nach dem Motto „Gemeinsam für mehr und sicheren Radverkehr in Brandenburg“ führte die Veranstaltung rund 180 Vertreterinnen und Vertreter aus Kommunen, Landkreisen, Praxis und Forschung sowie aus der Bundes- und Landespolitik zusammen. Diskutiert wurde insbesondere darüber, wie die sieben Handlungsfelder der „Radverkehrsstrategie 2030“ des Landes Brandenburg in die Praxis umgesetzt werden können.
Verkehrsminister Guido Beermann: „Wir machen Brandenburg zum Fahrradland. Dafür ist es wichtig, alle Radverkehrsakteure noch enger zu vernetzen, ihre Expertise zu bündeln und voneinander zu lernen. Damit wir die Potenziale des klimafreundlichen Radverkehrs noch besser ausschöpfen können, haben wir mit der Radverkehrsstrategie 2030 für eine Neuausrichtung gesorgt. Unser Ziel ist es, den Anteil des Radverkehrs auf 20 Prozent zu erhöhen. Das ist eine Gemeinschaftsaufgabe, bei der insbesondere die Zusammenarbeit mit den Kommunen wichtig ist. Es braucht einen gemeinsamen, positiven Spirit, damit wir die Radverkehrsstrategie 2030 mit Leben füllen können. Um den Radverkehr in Brandenburg weiter voranzubringen, haben wir auch den finanziellen Unterbau geschaffen: Standen im Landeshaushalt im Jahr 2022 noch rund 38 Millionen Euro dafür zur Verfügung, sind es im Jahr 2023 und 2024 rund 44 beziehungsweise 45 Millionen Euro.“
Staatsekretär im Bundesministerium für Digitales und Verkehr Hartmut Höppner: „Der Radverkehr ist für das Bundesministerium für Digitales und Verkehr fester Bestandteil eines klimafreundlichen Mobilitätsmixes. Wenn wir das Potential des Radverkehrs für den Tourismus, die Gesundheit und den Klimaschutz nutzen wollen, braucht dieser attraktive Rahmenbedingungen. Gemeinsam im Dialog mit Experten und Verantwortlichen vor Ort arbeiten wir daran, ein Umfeld zu schaffen, das dazu einlädt, das Rad zu nutzen. Je besser die Bedingungen für die Radfahrenden sind, desto sicherer, nachhaltiger und energieeffizienter wird der Verkehr insgesamt. Wir unterstützen die zuständigen Kommunen auch in Brandenburg, indem wir beispielsweise unser erfolgreiches Sonderprogramm Stadt und Land bis 2028 verstetigen. Wir bitten alle Kommunen, die vorhandenen Fördermöglichkeiten des Bundes zeitnah und möglichst umfassend zu nutzen. Wir sind stolz auf die hier an der Technischen Hochschule Wildau eingerichtete Fahrradprofessur. Wir fördern die wissenschaftliche Begleitung des Radverkehrs in Brandenburg und an sechs weiteren Standorten in Deutschland aus voller Überzeugung. Durch die Kombination eines wissenschaftlichen Ansatzes mit einem starken Praxisbezug unterstützen wir die Entwicklung von Konzepten, die dazu beitragen, dass die Erfolgsstory „Radverkehr“ auch in Zukunft weiter fortgeschrieben wird.“
Prof. Dr.-Ing. Klaus-Martin Melzer, Vizepräsident für Forschung und Transfer an der Technischen Hochschule Wildau: „Der Radverkehr nimmt an unserer Hochschule eine besondere Rolle ein, seit wir die Förderzusage für die Stiftungsprofessur erhalten haben. Mit dem Master-Studiengang ‚Radverkehr in intermodalen Verkehrsnetzen‘ können wir Expertinnen und Experten von morgen ausbilden, die wichtige Aspekte nachhaltiger Mobilität in die Verkehrsplanung einbringen. Auch in der Forschung laufen Projekte, die den Radverkehr in der suburban geprägten Region stärken und somit den Ausbau einer durchgehenden Radinfrastruktur unterstützen sollen. Dabei ist klar, dass der Radverkehr zwar einen wichtigen Baustein zur Mobilitäts- und Klimawende beitragen kann, allerdings bedarf es zum Erreichen der anspruchsvollen Ziele alle Verkehrsträger: verbessert, umweltgerechter, attraktiver und miteinander wirksam vernetzt.“
Mit der Landesradverkehrskonferenz an der TH Wildau sollten vor allem Vernetzung, Kommunikation und Austausch der Radverkehrsakteure auf der Grundlage der im Mai verabschiedeten Radverkehrsstrategie des Landes Brandenburg angeregt werden. In allen Handlungsfeldern setzt diese auf eine enge Zusammenarbeit mit den Kommunen und den vielen weiteren Radverkehrsakteuren, die bereits bei der Erstellung dieser Strategie eng einbezogen waren.
In mehreren Fachforen wurden Themen aus den sieben Handlungsfeldern der Radverkehrsstrategie behandelt. Dabei ging es beispielsweise um vernetzte Strukturen, um nachhaltige Infrastrukturen, Fachkräfte, um Potenziale für mehr intermodalen und klimaschonenden Verkehr, um Sicherheit im Radverkehr und um gesundheitliche Aspekte.
In ihrer Keynote mit dem Titel „Mutig sein, Eigenverantwortung übernehmen und Herausforderungen mit Stärke begegnen“ berichtete zudem die Fahrrad-Weltreisende Dorothee Fleck über ihre Erfahrungen mit dem Rad.
Der Veranstaltungsort Technische Hochschule Wildau betonte die Bedeutung des Fachkräftenachwuchses bei der Weiterentwicklung des Radverkehrs. Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr fördert hier eine von bundesweit sieben Stiftungsprofessuren für den Radverkehr.