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Fahrplanwechsel: Zug um Zug mehr Schiene für Berlin und Brandenburg

- Erschienen am 05.12.2022 - Pressemitteilung Presseinformation des VBB

Fahrplanwechsel und die Inbetriebnahme der Netze Elbe-Spree und Lausitz bringen erheblich mehr Angebot – mehr Züge – mehr Qualität.

  • Netz Elbe-Spree und Netz Lausitz nehmen ab dem 11. Dezember den Betrieb auf: DB Regio Nordost und die Ostdeutsche Eisenbahn GmbH (ODEG) bringen gemeinsam sechs Millionen Zugkilometer mehr und höheren Komfort auf die Schiene
  • Längere Züge und mehr Direktverbindungen, z.B. auf dem RE1 zwischen Brandenburg Hbf. und Frankfurt (Oder), zwi-schen Berlin und Cottbus sowie in Richtung Nauen, Bad Belzig und Ludwigsfelde
  • mehr Verbindungen am Wochenende und am Abend vor allem in der Lausitz
  • Moderne Fahrzeuge, WLAN, digitale Fahrgastinformation und intelligente Bordsysteme für Zuverlässigkeit und Sicherheit
  • Fünf neue PlusBus-Linien und verbesserte Busanbindung zum SPNV im Land Brandenburg

Guido Beermann, Minister für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg: „Mehr Angebote, mehr Strecken, mehr Service und vor allem: mehr Klimaschutz – zum Jahresende 2022 haben wir nochmals gute Nachrichten für VBB-Fahrgäste und zeigen, dass es mit der Verkehrswende vorangeht. Mit der größten Fahrplanerweiterung, die es je in Brandenburg gegeben hat, vergrößern wir unser ÖPNV-Angebot innerhalb unseres Landes und in die Nachbarländer deutlich. Besonders spürbar wird das beim Netz Elbe-Spree und beim Netz Lausitz. Gleichzeitig verknüpfen wir Bus und Bahn noch besser miteinander und gehen mit weiteren Plus-Bus-Linien inklusive aller Vorteile wie kürzere Umsteigezeiten, eine gute Taktung und mehr Komfort an den Start. Darüber hinaus bereiten wir den Einsatz neuer, klimafreundlicher Technologien auf der Schiene ab Ende 2024 vor. Diese und viele weitere Vorhaben für den Ausbau des SPNVs sind im neuen Landesnahverkehrsplan 2023-2027 festgelegt. Damit wollen wir das Zugangebot in Brandenburg bis 2027 um fast ein Drittel erhöhen. Dieses SPNV-Gesamtpaket kann sich sehen lassen.“

2022 ist für Berlin und Brandenburg das Jahr der Umsetzung und Inbetriebnahme jahrelanger Planungs- und Genehmigungsverfahren. Der Ausbau des Angebots und zahlreiche Verbesserungen im Schienennetz werden erstmals nun mit dem Fahrplanwechsel im gesamten VBB-Land für die Fahrgäste sichtbar und vor allem spürbar. Mit dem vom VBB initiierten ÖPNV-Konzept 2030 wurde vor fünf Jahren der Grundstein für die heutige Angebotsentwicklung gelegt. Gemeinsam mit den Ländern Berlin und Brandenburg wurden Potenziale identifiziert und Umsetzungsschritte erarbeitet.

Der erste Schritt sind nun die Betriebsaufnahmen in den Netzen Elbe-Spree und Lausitz durch DB Regio Nordost und die ODEG, die die entsprechenden Vergabeverfahren für sich entscheiden konnten. Der VBB hatte diese Vergaben im Auftrag der beteiligten Bundesländer Brandenburg, Berlin, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern (Netz Elbe-Spree) sowie dem Zweckverband für den Nahverkehrsraum Leipzig ZVNL (Netz Lausitz) durchgeführt.

Um das Schienennetz und die Bahnhöfe in Berlin und Brandenburg zu verbessern, wurden in diesem Jahr rund 1,4 Milliarden Euro in die Region investiert. Es werden damit rund 125 Kilometer Gleise, 165 Weichen sowie 25 Brücken modernisiert und erneuert. Für das VBB-Land investieren die Länder Berlin und Brandenburg neben dem Ausbau der Schieneninfrastruktur gemeinsam mit den Eisenbahnverkehrsunternehmen zudem in Taktverdichtungen und neue Fahrzeuge.

Mit dem Netz Elbe-Spree und dem Netz Lausitz bringen alle beteiligten Bundesländer deutlich mehr Angebote, Züge und mehr Qualität auf die Schiene. Ab dem Fahrplanwechsel am 11. Dezember werden nun insgesamt 28 Millionen Zugkilometer im Netz Elbe-Spree und 4,3 Millionen Zugkilometer im Netz Lausitz gefahren. Die Kapazitäten werden durch eine dichtere Taktung und längere Züge deutlich erhöht, zusätzlich steigt der Komfort für die Fahrgäste durch die neuen bzw. umgebauten Fahrzeuge merklich.

Damit Züge länger sein und pünktlicher fahren können, gehen zudem erste Maßnahmen des Infrastrukturprojekts i2030 in die Umsetzung: Einige Bahnsteige zwischen Erkner und Frankfurt (Oder) wurden in einer ersten Stufe verlängert, so dass dort die sechsteiligen Züge der Linie RE1 halten können. In einer zweiten Stufe ist die Verlängerung weiterer Bahnsteige für den Einsatz von achtteiligen Zügen geplant. Mit dem Wiederaufbau der Brücke über die Wetzlarer Bahn kann auch der Streckenabschnitt Beelitz Stadt – Ferch-Lienewitz für den Schienenverkehr reaktiviert und die RB33 von Jüterbog direkt nach Potsdam Hbf. angeboten werden.

Netz Elbe-Spree
Das neue Netz bringt 30 Prozent mehr Angebot auf die Schiene und es werden insgesamt 28 Millionen Zugkilometer auf 17 Linien inkl. dem Flughafen-Express (FEX) gefahren. Es kommen neue Fahrzeuge zum Einsatz. Außer-dem wird eine Fahrplanumstellung gemeinsam mit den Eisenbahnverkehrsunternehmen sowie die Finalisierung des Fahrzeugum- und neubaus umgesetzt. Zu den bereits bislang üblichen Qualitätsstandards wie beispielsweise 100 Prozent Zugbegleitung, Steckdosen im gesamten Zug sowie Fahrgastinformationsbildschirmen wird der Standard jetzt weiter erhöht: Es kommen WLAN, Auslastungsanzeigen und exklusive Fahrradbereiche hinzu. Die ODEG setzt u.a. neue Züge vom Typ Siemens Desiro HC ein. Auf den neu in der Hauptverkehrszeit fahrenden „Expresszügen“ werden zwei vierteilige Desiro HC in Doppeltraktion mit jeweils rund 800 Sitzplätzen eingesetzt. Diese ermöglichen drei Fahrten je Stunde zwischen Brandenburg a. d. Havel und Frankfurt (Oder) und dabei einen 20-Minuten-Takt zwischen Erkner und Werder. Bei den anderen Fahrten kommen sechsteilige Desiro HC-Züge mit 637 Sitzplätzen und 49 Fahrradstellplätzen zum Einsatz. Speziell beschichtete Zugfensterscheiben bieten für Mobilfunkgeräte einen besseren Netzempfang. Auf dem RE1 und dem RE8 können Fahrgäste auf ausgewählten Fahrten Getränke und Snacks am Platz erwerben.

Besondere Barrierefreiheit im Desiro HC
Mit dem Einsatz der neuen Desiro HC-Fahrzeuge wird es nun möglich sein, dass Rollstuhlfahrer*innen selbstständig gut ein- und aussteigen können, unabhängig von der Bahnsteighöhe. Ein Mittelwagen (Vierteiler) bzw. zwei Mittelwagen (Sechsteiler) bieten ab sofort zwei unterschiedliche Einstiegshöhen an. Der jeweils passende Ein- und Ausstieg wird außen und innen angezeigt.

Umbaufahrzeuge:

Die DB Regio Nordost setzt ab dem Fahrplanwechsel auf vielen Linien fünf Doppelstockwagen mit Lok und einer Kapazität von bis zu 550 Sitzplätzen ein. Zudem wurden 41 Talent 2-Triebzüge modernisiert. Auch diese Züge bieten kostenloses WLAN, eine verbesserte Fahrgastinformation sowie neu gestaltete Sanitärräume.
Die Modernisierung der Wagen und Triebwagen fand zudem überwiegend in Brandenburg und Berlin statt. Die Loks wurden in Sachsen-Anhalt grundüberholt. Somit verbleibt ein erheblicher Teil der wirtschaftlichen Wertschöpfung in der Region. Zudem wurden über 400 neue Arbeitsplätze unter anderem im technischen und im Servicebereich geschaffen.

Werksanbindung Tesla
Wie bislang halten zwei RE1-Züge pro Stunde am Bahnhof Fangschleuse. Der Neubau des Bahnhofs Fangschleuse mit langen Bahnsteigen ist in Planung und wird voraussichtlich bis 2026 fertiggestellt. Dann können am neuen Bahnhof Fangschleuse, der nach Westen in Richtung des Werks verschoben wird, alle RE1-Züge im 20-Minuten-Takt halten.

Neue Linien zum Flughafen BER
Der Regionalverkehr zum Flughafen BER wird neu strukturiert und vor allem in den Tagesrandzeiten ausgeweitet: Neben dem halbstündlichen Flughafenexpress (FEX) werden künftig die Li-nien RE8 aus Wismar bzw. Wittenberge und RB23 aus Potsdam über die Berliner Innenstadt zum Flughafen BER fahren. Sie ersetzen die bisherigen Linien RE7 und RB14, so dass auch weiterhin vier Züge pro Stunde ab Berlin Hbf. und Berlin Ostkreuz zum Flughafen BER angeboten werden.

Ab Fahrplanwechsel wird der Flughafen BER auch erstmals täglich rund um die Uhr mit Zügen aus und in Richtung Berliner Innenstadt angebunden. Die Linie RE8 fährt dann im 24-Stunden-Betrieb stündlich zwischen Berlin-Charlottenburg und dem BER. Zusätzlich bestehen ab Berlin tagsüber sechs Fahrten pro Stunde mit den S-Bahn-Linien S45 und S9 sowie eine zweistündliche Intercity-Verbindung.

Potsdam und Königs Wusterhausen sind mit der RB22 weiterhin stündlich direkt an den Flughafen BER angebunden. In Königs Wusterhausen erreichen Fahrgäste einen kurzen Anschluss zum RE2 in Richtung Cottbus. Die Verbindung von Wünsdorf-Waldstadt übernimmt die Linie RB24 von der RE7. Neue Direktverbindungen zum Flughafen BER gibt es aus Ludwigsfelde mit der Linie RB32 zum Terminal 1-2 sowie aus Eberswalde (RB24) und Oranienburg (RB32) zum ehemaligen Terminal 5 in Schönefeld. Von dort zum Terminal 1-2 stehen verschiedene Buslinien sowie die S-Bahn zur Weiterfahrt zur Verfügung.

Dresdner Bahn ab Ende 2025
Sobald die Dresdner Bahn in Berlin in Betrieb genommen wird (voraussicht-lich Ende 2025) werden die Züge aus Eberswalde und Oranienburg auch zum Terminal 1-2 fahren und dann nach Wünsdorf-Waldstadt (RB24) bzw. Ludwigsfelde (RB32) durchgebunden. Bis dahin ist die eingleisige Ostanbindung von der Berliner Innenstadt zum Flughafen BER Terminal 1-2 mit den Linien FEX, RE8 und RB23 bereits voll ausgelastet. Auf den Linien FEX, RB24 und RB32 werden neu fünf Doppelstockwagen je Zug eingesetzt, die nach dem Umbau im unteren Stock besondere Bereiche für Gepäck, aber auch für Fahrräder bereithalten.

Netz Lausitz
Das Angebot auf den Linien des Netzes wird um 15 Prozent ausgeweitet mit jetzt 4,3 Millionen Zugkilometern, mit neuen Direktverbindungen in der Lausitz und einem Halbstundentakt zwischen Cottbus und Senftenberg mit dem RE13. Hinzu kommen mehr Sitzplätze auf vielen Fahrten und ebenso wie im Netz Elbe-Spree weitere Services für die Fahrgäste. In den Tagesrandzeiten und am Wochenende wird das Angebot auf der Linie RB49 deutlich verbessert. So werden u.a. Bad Liebenwerda und Lauchhammer bereits ab kurz nach 4 Uhr am Morgen und bis nach 22 Uhr am Abend bedient.

Zwischen Cottbus und Senftenberg gibt es eine spätere Abfahrt an Wochenenden. Mit den nach Frankfurt (Oder) verlängerten Linien RE10 und RB43 ent-fällt ab Fahrplanwechsel der Umstieg in Cottbus Hauptbahnhof z.B. auf der Fahrt von Guben nach Finsterwalde. So erreichen auch Fahrgäste aus dem Nachbarland Polen von Zielona Góra aus Falkenberg (Elster) bzw. Leipzig Hbf mit nur einem Umstieg in Guben.
Die neue Linie RE11 bietet eine beschleunigte Verbindung zwischen den sächsischen Städten Leipzig und Hoyerswerda, wovon auch die Zwischenhalte in Brandenburg, wie z.B. Bad Liebenwerda und Elsterwerda profitieren.

Zur gesamten Pressemitteilung auf der Webseite des VBB

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Ident-Nr
Presseinformation des VBB
Datum
05.12.2022