Wiedereinführung des städtebaulichen Referendariats im Land Brandenburg
- Erschienen am - PresemitteilungDas technische Referendariat der Fachrichtung Städtebau wird im Land Brandenburg wieder aufgenommen. Das Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung übernimmt die Funktion der Ausbildungsbehörde.
Nach mehrjähriger Unterbrechung fiel am 30. Oktober 2025 der Startschuss für den ersten Jahrgang nach der Wiedereinführung des städtebaulichen Referendariats: Zwei Referendarinnen beziehungsweise Referendare beginnen ihr zweijähriges Trainee-Programm, welches sie unter anderem ein Jahr in den Städten Potsdam und Frankfurt (Oder) absolvieren. Während des Referendariats erhalten sie einen fundierten Einblick in zahlreiche Behörden und Fachbereiche und werden damit praxisnah optimal auf Führungsaufgaben im öffentlichen Dienst vorbereitet. Den Abschluss des Referendariats bildet die Absolvierung des Staatsexamens beim Oberprüfungsamt für das technische Referendariat, das beim Bundesministerium für Verkehr (BMV) angesiedelt ist.
Minister Detlef Tabbert: „Die Städte und Gemeinden in Brandenburg übernehmen verantwortungsvolle Aufgaben: von der Wohnraumentwicklung über die Klimaanpassung bis hin zur nachhaltigen Flächenplanung. Dafür werden qualifizierte Fachkräfte in den öffentlichen Verwaltungen benötigt. Mit der Wiedereinführung des städtebaulichen Referendariats senden wir ein deutliches Signal: Wir handeln vorausschauend und investieren in die Zukunftsfähigkeit unseres Landes. Dass das MIL nun wieder selbst als Ausbildungsbehörde Verantwortung übernimmt, ist eine bewusste Entscheidung, denn wir wollen den Nachwuchs gezielt gewinnen, ausbilden und langfristig an das Land und die Kommunen binden.“
Ausbildungsoffensive im Bereich Städtebau des Landes Brandenburg
Die Reaktivierung des städtebaulichen Referendariats ist ein zentraler Bestandteil der Ausbildungsoffensive im Bereich Städtebau, die seit 2023 im MIL vorangetrieben wird. Hintergrund sind zwei Entwicklungen: der zunehmende Mangel an qualifiziertem Fachpersonal sowie ein steigender Bedarf an praxisnah ausgebildeten Planerinnen und Planern in den öffentlichen Verwaltungen. Mit der Wiederaufnahme reagiert das Land aktiv auf diese Herausforderungen und stärkt die langfristige Nachwuchsgewinnung.
Eine Studie der TU Dortmund belegt die hohe Relevanz und Akzeptanz des städtebaulichen Referendariats: Alle befragten Absolventinnen und Absolventen bewerteten die Bedeutung des städtebaulichen Referendariats für ihre Anschlussbeschäftigung als „wichtig“ oder „sehr wichtig“. Auch aus Sicht des MIL stellt das Referendariat die wirksamste Möglichkeit dar, qualifiziertes Personal aus dem Bereich des Städtebaus langfristig für die öffentlichen Verwaltungen des Landes Brandenburg zu gewinnen. Perspektivisch ist vorgesehen, alle zwei Jahre jeweils zwei Referendarinnen oder Referendare einzustellen.
Ziele und Inhalte des Referendariats
Das technische Referendariat in der Fachrichtung „Städtebau“ ist ein Vorbereitungsdienst für den höheren technischen Dienst, der auf leitende Funktionen in der öffentlichen Bau- und Stadtplanungsverwaltung vorbereitet. Es richtet sich insbesondere an Personen mit einem abgeschlossenen Studium der Stadt- und Regionalplanung, der Raumplanung, oder verwandten Fachrichtungen mit Schwerpunkt Städtebau. Während des Referendariats werden neben dem fachlichen Wissen auch Kenntnisse in Verwaltungsrecht, Projektmanagement und interdisziplinärer Zusammenarbeit vermittelt. Die Ausbildung umfasst sowohl theoretische Lehrgänge als auch praktische Stationen in verschiedenen Behörden und Institutionen.