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Rainer Genilke informiert sich über Alleen im Klimawandel

- Erschienen am 03.06.2024 - Presemitteilung Presseinformation
Welchen Herausforderungen des Klimawandels sind Alleenbäume ausgesetzt? Minister Rainer Genilke beim Besuch des Lehr- und Versuchsgut in Müncheberg © MIL

Verkehrsminister Rainer Genilke hat sich heute in Müncheberg (Landkreis Märkisch-Oderland) über die Arbeit der Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau und Arboristik e.V informiert. Schwerpunkt war dabei das Projekt des Lehr- und Sichtungsgartens, der sich mit den Brandenburgischen Alleen im Klimawandel befasst. Zudem informierte sich der Minister über den Aufbauprozess des Kompetenzzentrums für Straßenbäume und Alleen.

Verkehrsminister Rainer Genilke: „Mit der Alleenkonzeption 2030 hat das Land Brandenburg eine wichtige Grundlage für die weitere Sicherung des Alleenreichtums in Brandenburg geschaffen. Brandenburg ist das alleenreichste Bundesland. Alleen prägen unsere Landschaft. Sie sind ein Markenzeichen für unser Land, das es zu erhalten gilt. Das ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, der sich die Landesregierung seit vielen Jahren stellt. Alleen und Baumreihen leisten einen wertvollen Beitrag zum Natur- und Klimaschutz. Vor dem Hintergrund des Klimawandels spielt bei der Gestaltung von Alleen der Einsatz geeigneter Baumarten eine große Rolle. Die Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau und Arboristik in Müncheberg wird mit dem Lehr- und Sichtungsgarten der Brandenburgischen Alleen einen wichtigen Beitrag leisten, um unsere Alleen fit für die Herausforderungen des Klimawandels zu machen.“

Deutschlandweit einzigartiges Kompetenzzentrum

In Großbeeren, neben Müncheberg ein weiterer Standort der Lehr- und Versuchsanstalt, wird zurzeit das Kompetenzzentrum für Straßenbäume und Alleen aufgebaut. Das Zentrum übernimmt praxisbezogene Vorlauf-, Dienstleistungs- und Spezialaufgaben und garantiert sowohl die wissenschaftliche Beratung als auch den notwendigen Wissenstransfer in die Praxis. Es bezieht sich auf Straßen aller Kategorien inner- wie außerorts in Brandenburg Perspektivisch wird Berlin hinzukommen. Träger und Standort für das Kompetenzzentrum ist die Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau und Arboristik (LVGA). Das Kompetenzzentrum ist deutschlandweit das erste dieser Art. Für die Etablierung des Kompetenzzentrums bis Ende 2024 stehen insgesamt 500.000 Euro zur Verfügung. Eine Verstetigung der Finanzierung wird angestrebt. Im Rahmen des Projektes „Brandenburgische Alleen im Klimawandel – Schaffung eines Lehr- und Sichtungsgartens“ konnten bereits über 30 verschiedene Baumarten in unterschiedlichen Weisen (je vier Varianten) gepflanzt werden. Sie werden nun einem mehrjährigen Monitoring unterzogen.

Alleenkonzeption 2030

In Brandenburg gibt es derzeit rund 1.740 Kilometer Alleen an Bundes- und Landesstraßen außerhalb von Ortschaften. Insgesamt verfügt das Land dort über einen Bestand von rund 420.000 Straßenbäumen; circa ein Drittel davon sind Alleebäume.

Die neue „Alleenkonzeption 2030“ wurde am 26. März 2024 im Kabinett verabschiedet. Sie verfolgt das Ziel, den Alleenreichtum in Brandenburg zu erhalten und zu entwickeln, um auch zukünftigen Generationen vitale und funktionale Alleen zu übergeben. Dies stellt eine besondere Herausforderung dar, weil viele der Alleenbäume in Brandenburg das natürliche Ende ihres Lebenszyklus erreicht haben und über 70 Prozent der Alleebäume über 80 Jahre alt sind. Gleichzeitig werden die Folgen des Klimawandels immer deutlicher spürbar.

Das Kernproblem beim Erhalt der Alleen ist und bleibt die fehlende Flächenverfügbarkeit. Aus Gründen der Verkehrssicherheit müssen Bäume in einem Abstand von 4,50 Meter vom Fahrbahnrand gepflanzt werden, zusätzlich wird ein Pufferstreifen von zwei Meter zur freien Landschaft hin benötigt. Für eine Alleepflanzung, die ein Kilometer lang ist, werden somit über ein Hektar Fläche benötigt. Wenn jedoch nur ein Flächeneigentümer seine Zustimmung verweigert, kann die gesamte Allee nicht gepflanzt werden.

Um effektive Wege zu finden, den Alleenbestand zu erhalten, hat das Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung bereits im Jahr 2021 den Prozess zur Neuausrichtung der Alleenkonzeption gestartet. Auf der Grundlage eines umfangreichen Fachgutachtens sowie aller gewonnenen Erkenntnisse aus dem Beteiligungsverfahren und verschiedenen Workshops wurde die neue Alleenkonzeption 2030 erstellt.

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Ident-Nr
Presseinformation
Datum
03.06.2024