Zukunft Altstadtlust -Neues (Er-)Leben in alten Städten
Pressemitteilung der AG Städte mit historischen Stadtkernen des Landes Brandenburg
- Erschienen amAm 3. Januar 2020 findet in guter Tradition das JAHRESPRESSEFRÜHSTÜCK der Arbeitsgemeinschaft Städte mit historischen Stadtkernen des Landes Brandenburg in der Genusswerkstatt Potsdam statt. Zum Start in das neue Jahr werden Einblicke und Ausblicke in die zahlreichen Projekte und Aktivitäten im Jahresverlauf gegeben. Für einen Austausch mit Presse- und Medienvertretern stehen Guido Beermann, Minister für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg, der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Frank Steffen, seine Stellvertreterin Annett Jura und weitere Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der Mitgliedsstädte zur Verfügung.
Guido Beermann: „Ich freue mich, erstmals beim Jahresauftakt der Arbeitsgemeinschaft der Städte mit historischen Stadtkernen dabei zu sein. Es war ein erfolgreiches Jahr, Fontane war in aller Munde und die Mitgliedsstädte haben sich mit zahlreichen Veranstaltungen und Ausstellungen beteiligt. Das neue Jahr widmet sich dem Aufbau und der Entwicklung der Städte nach dem 2. Weltkrieg. Mit Stolz können wir insbesondere auf die Jahre nach 1990 zurückschauen. Überall konnte wertvolle stadtbildprägende Bausubstanz erhalten und erneuert werden, attraktive öffentliche Räume sind entstanden und die Menschen leben gerne hier. Der Zusammenschluss der 31 Städte ist ein gelebtes Beispiel für eine erfolgreiche interkommunale Zusammenarbeit und Interessenvertretung bei der Stadtentwicklung in unserem Land. Damit ist die AG für uns ein wichtiger Partner. Seit 1991 wurden insgesamt 827 Millionen Euro für den städtebaulichen Denkmalschutz bereitgestellt. Wir wollen zukünftig die positive Entwicklung der historischen Stadtkerne weiter unterstützen, auch mit besseren Angeboten im öffentlichen Nahverkehr."
Sanierte Häuser und Plätze, Wohn- und Arbeitsräume in räumlicher Nähe zu Infrastrukturen, regionale Produkte und kulinarische Genüsse, kulturelles Erleben, das Ambiente im Stadtraum sowie die Nähe zur umgebenden Landschaft machen das Leben in den historischen Stadtkernen attraktiv. Dabei stellen die 31 Mitgliedsstädte immer wieder unter Beweis, dass alte Gemäuer und historische Stadtstrukturen sich mit modernen Lebensanforderungen gut verbinden lassen.
Unter dem Titel „Zerstört — Erhalten — Gerettet: Lebenswerte Altstädte" richtet die Arbeitsgemeinschaft ihren Blick im Jahr 2020 auf die für die räumliche und bauliche Situation der für die Städte wichtigen Entwicklungsphasen und Meilensteine der letzten 75 Jahre seit dem Ende des 2. Weltkrieges 1945. Stadt-raumausstellungen und Audioführungen im Rahmen der Beteiligung am Themenjahr von Kulturland Brandenburg unter dem Motto „Krieg und Frieden" erzählen spannende Geschichten und Hintergründe über den Wert der teilzerstörten, erhaltenen, sanierten und genutzten Altstädte als lebenswerte und attraktive Lebensmittelpunkte. Sie würdigen darüber hinaus die Leistungen und das Engagement Einzelner in der Pflege und dem Erhalt der Häuser in den Altstädten. Mit der Aktion „Denkmal des Monats" wird ebenfalls Monat für Monat das Engagement für die positive Entwicklung der Altstädte gewürdigt. Mit der schon traditionellen Sommertheatertournee in historischen Stadtkernen sorgt theater 89 in 2020 mit dem Stück „Der zerbrochene Krug" für lebendige Altstädte und einen touristischen Anziehungspunkt.
Was macht lebenswerte Altstädte aus? Annett Jura, Bürgermeisterin der Stadt Perleberg und stellvertretende Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft, berichtet von anschaulichen Beispielen: „In unserem Mehrgenerationenhaus Perle-Treff werden Begegnung und Austausch großgeschrieben. Bei der Selbsthilfe-Fahrradwerkstatt oder dem Jugend-Foto-Kurs kommen Menschen unterschiedlicher Generationen zusammen, um voneinander zu lernen. In der Nähgruppe werden herzförmige Kissen für Krebspatienten hergestellt. Im Offenen Treff oder der Spielstube ist Begegnung aber auch einfach nur so möglich. Der Perle-Treff befindet sich in einem historischen Gebäude zentral am Großen Markt, ganz in der Nähe unseres Rolands und bildet für uns einen wichtigen Identifika-tionsort in der Altstadt."
Auch in Zukunft gilt es die Lebensqualität in den Altstädten zu stärken und Altstadtlust zu befördern. Dies ist ein andauernder Prozess, der nur im Zusammenspiel verschiedener Akteure gelingen kann. „Für die qualitätvolle Weiterentwicklung der historischen Stadtkerne ist auch künftig eine rechtliche Sicherung der Gebiete, eine verlässliche Mittelausstattung zur Vorbereitung und Umsetzung der Maßnahmen sowie eine hervorragende fachliche Begleitung durch den Bund und die Länder notwendig." so Frank Steffen, Bürgermeister der Stadt Beeskow und Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft. „Mit einem ausgeprägten Verständnis um Geschichte und Bautraditionen möchten wir weiterhin daran arbeiten, zukunftsfähige Mittelpunkte für Wohnen, Arbeiten, Versorgung, Bildung und Freizeit zu schaffen. Wir wollen auch in Zukunft punktgenaue Investitionen tätigen, Dritte für ein über rein wirtschaftliche Interessen hinausgehendes Engagement gewinnen und so unsere Stadtgeschichte(n) lebendig werden lassen."
Nähere Informationen zur Arbeitsgemeinschaft finden Sie fortlaufend auf der Website der Arbeitsgemeinschaft www.ag-historische-stadtkerne.de.