Wir gehen los! – Pilotprojekt zum Fußverkehr startet in Frankfurt (Oder) und Zeuthen
- Erschienen am - PresemitteilungDas Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung (MIL) startet ein Pilotprojekt zur Durchführung von Fußverkehrschecks in Brandenburger Kommunen. Aus einer Vielzahl von Bewerbungen wurden Frankfurt (Oder), Finsterwalde und Zeuthen als Pilotkommunen ausgewählt. Die ersten Begehungen finden wie folgt statt:
Staatssekretärin Ina Bartmann
Termin: Dienstag, 6. Mai 2025
Zeit: 7.00 Uhr
Ort: 15234 Frankfurt (Oder), Gerhart-Hauptmann-Straße 21 (Physiotherapie Pohlmann)
Infrastrukturminister Detlef Tabbert
Termin: Mittwoch, 7. Mai 2025
Zeit: 16.00 Uhr
Ort: 15738 Zeuthen, Grundschule am Wald, Forstallee 66
Infrastrukturminister Detlef Tabbert: „Zufußgehen ist gesund und alltäglich – es soll noch attraktiver und sicherer gestaltet werden. Dazu benötigt es gut geplante und attraktive Stadträume mit ausreichend Platz für alle Bevölkerungsgruppen. Ich freue mich, dass wir nun mit den Begehungen im Rahmen des Pilotprojekts starten und in Frankfurt(Oder), und Zeuthen Fußverkehrschecks erproben können. Wir erwarten uns davon wichtige Erkenntnisse, wie wir den Fußverkehr in unseren Städten noch angenehmer und sicherer gestalten können. Wenn wir die Bedingungen für den Fußverkehr verbessern, können wir die Lebensqualität in unseren Städten und Gemeinden erhöhen. Sichere und einladende Fußwege sind integraler Bestandteil unseres Verkehrssystems und damit auch einer zukunftsfähigen Stadtentwicklung. Gemäß der im Jahr 2024 verabschiedeten Mobilitätsstrategie des Landes Brandenburg wollen wir den Anteil des Fußverkehrs von 20 Prozent auf 25 Prozent steigern. Dafür brauchen wir die Zusammenarbeit vieler Akteure. Auf kommunaler Ebene sind die Fußverkehrschecks ein neuer Weg.“
Fußverkehrschecks sind ein Tool, um partizipativ und kleinräumig in Kommunen oder Quartieren fußgängerfreundliche Stadt- und Quartiersplanung zu entwickeln. Sie dienen der ersten Analyse der örtlichen Gegebenheiten, bieten ein Forum für praxisnahe Vor-Ort-Diskussionen und führen zu konkreten Verbesserungsvorschlägen und Vorhaben bis hin zu Ansätzen einer systematischen Förderung des Zu-Fuß-Gehens in der Stadt. Herzstück der Fußverkehrschecks sind die Begehungen. Mit abgestimmter Routenführung, fachlicher Begleitung und verschiedenen Teilnehmern werden Stationen aufgenommen, um später Verbesserungen erarbeiten zu können.
Das Land will in Auswertung dieses Projektes Informationen gewinnen, wie die Stärkung des Fußverkehrs in den Kommunen unterstützt werden kann.
Handlungsfelder der Fußverkehrsförderung sind:
- ausreichende Gehwegbreiten
- Barrierefreiheit (Zugänglichkeit für alle Zufußgehenden)
- Verkehrssicherheit: Tempo 30, Trennung der Verkehrsarten
- Aufenthaltsqualität: Beleuchtung, Stadtgrün, Bänke, Spielgeräte & Co.
- Verkehrszeichen und Wegebeschilderung
- Querungen an Kreuzungen (Ampel, Zebrastreifen etc.)
- Intermodalitätsmöglichkeiten (ÖPNV, Sharing-Angebote etc.)
Projektablauf eines Fußverkehrschecks in 5 Schritten:
- Vorbereitung in der Kommune
- Auftakt-Workshop
- Begehung durchs Quartier (Schwerpunkt des Checks)
- Abschluss-Workshop
- Nachbereitung in der Kommune
- Konzeptionsphase vor- und Wissenstransfer nachher
Fußverkehrscheck in Frankfurt(Oder)
Infrastrukturstaatssekretärin Ina Bartmann nimmt an einer von zwei Begehungen in Frankfurt-West (von August-Bebel-Straße/Gerhart-Hauptmann-Straße bis Friedrich-Ebert-und Hellwegstraße) teil. Bei beiden Begehungen wird das Hauptaugenmerk auf die Schulwegsicherheit an zwei Schulstandorte im Stadtteil gelegt. Im Anschluss an die Begehungen findet eine Auswertung unter anderem bei der Polizei Frankfurt statt und im Juni 2025 ist der Abschlussworkshop geplant.
Oberbürgermeister René Wilke, Frankfurt(Oder) sagte zum Auftakt: „Die Motivation der Stadt Frankfurt (Oder) zur Teilnahme am Pilotprojekt ‚Durchführung von Fußverkehrschecks in Brandenburger Kommunen‘ liegt darin, die Nahmobilität im Stadtgebiet zu fördern. Daher ist es wichtig, die Straßenräume auch aus Sicht des Fußverkehrs zu analysieren und deren Nutzbarkeit sukzessive zu optimieren. Ziel ist es, anforderungsgerechte Fußverkehrsanlagen zu schaffen, die eine sichere und attraktive Nutzung ermöglichen – unabhängig der individuellen Mobilitätsvoraussetzungen. Bereits in der Vergangenheit wurden im Rahmen eines Modellprojekts Verbesserungspotentiale für den Fußverkehr auf zentralen Wegeverbindungen in Frankfurt (Oder) identifiziert. Daran soll nun mit dem aktuellen Pilotprojekt angeknüpft werden. Aufgrund der vielfältigen Nutzungsansprüche wie u. a. Wohnen, Nahversorgung, Bildungs- sowie Freizeiteinrichtungen wurde ein Teil des Stadtgebietes West in die engere Auswahl des potentiell zu betrachtenden Untersuchungsraumes aufgenommen.“
Fußverkehrscheck in Zeuthen
In Zeuthen werden zwei Routen von 14 bis 16 Uhr begangen, um möglichst viele neuralgische Punkte im Gemeindegebiet bewerten zu können. Während der Begehungen werden Fragebögen ausgefüllt, parallel erfolgt eine digitale Beteiligung. Die Auswertung erfolgt zum Abschlussworkshop am 18. Juni 2025 in Zeuthen.
Verkehrsminister Detlef Tabbert steht ab 16 Uhr für ein Pressegespräch vor Ort an der Grundschule am Wald, Forstallee 66 zur Verfügung. Der Bürgermeister Philipp Martens und Gemeindevertreter*innen sind auch dabei. Minister Tabbert wird dann noch die Station „Miersdorfer Schleife“ (Fünf-Arm Kreuzung Miersdorfer Chaussee/Forstweg/Elbestr.) besichtigen.
Bürgermeister Philipp Martens, Gemeinde Zeuthen: „Als Pendlerkommune stehen wir vor der Herausforderung, den zunehmenden Straßenverkehr mit der Sicherheit unserer Schulkinder in Einklang zu bringen. Deshalb setzen wir gezielt auf Maßnahmen, die Schulwege sicherer zu machen. Gleichzeitig sollen barrierefreie Wege gefördert werden, damit sich alle Zeuthenerinnen und Zeuthener sicher und problemlos fortbewegen können.“
Nach Abschluss aller drei Pilotprojekte im Juli 2025 werden die Ergebnisse ausgewertet und zentrale Erkenntnisse für alle Kommunen im Land Brandenburg aufbereitet. Ziel ist es, den Fußverkehr nachhaltig zu stärken und das Bewusstsein für dessen Bedeutung zu schärfen.