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Zukunft der Vergangenheit - Industriekultur in Brandenburg

Feierliche Eröffnung des Brandenburger Kulturlandjahres 2021

- Erschienen am 05.06.2021
Borsighalle Eberswalde © Andreas Fink; MIL

Mit einem Festakt wurde das diesjährige Kulturlandjahr "Zukunft der Vergangenheit - Industriekultur in Brandenburg" am 4. Juni 2021 in der Eberswalder Borsighalle eröffnet. Dafür war Eberswalde genau der richtige Ort. Denn hier begann die Industrialisierung des heutigen Landes Brandenburg. Dabei bot die Borsighalle den besonders geeigneten Rahmen: 1849 von August Borsig in Berlin-Moabit errichtet, um 1900 nach Eberswalde umgesetzt und rechtzeitig zur Eröffnung gerettet und saniert.

„Zukunft der Vergangenheit — Industriekultur in Bewegung" der Titel des diesjährigen Mottos verband thematisch alle vier Grußworte.

Eberswaldes Bürgermeister Friedhelm Boginski freute sich, gut einhundert Gäste endlich wieder leibhaftig begrüßen zu können. Kultur und Bildung hob er als harte Standortfaktoren hervor. Sie sind unabdingbar für Wirtschaft, Industrie und Wissenschaft. So sind bisher 2,8 Mio. Euro von Bund, Land und Stadt zu gleichen Teilen für die Rettung der Borsighalle geflossen. Ein besonderer Dank galt Baudezernentin Anne Fellner und Bauamtsleiter Bert Bessel, die sich mit Unterstützung durch die Denkmalschutzbehörden erfolgreich für die Erhaltung der Borsighalle eingesetzt haben.

Auch Dr. Manja Schüle, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur, zeigte sich erfreut über die lebendige Begegnung vieler interessierter Menschen. Sie betonte, dass Eberswalde sich immer wieder neu erfunden hat. Unterstützt wird das durch die Hochschule für Nachhaltige Entwicklung mit ihrer zukunftsorientierten Forschungstätigkeit.       

Längst ist Brandenburg ein „Industrieland 4.0" beispielsweise mit Triebwerksfertigung, Großansiedlung für Elektroautobau oder auch mit der Filmwirtschaft in Babelsberg. Flankiert wird die industrielle Entwicklung durch die Kulturstrategie des Landes: Kulturelle Bildung, Kulturtourismus und Stärkung der regionalen Identität.

Infrastrukturministe Guido Beermann hob hervor, dass die Kulturlandjahre wichtige MIL-Themen wie Bau- und Stadtkultur in alle Landesteile tragen. Deshalb ist das Infrastrukturministerium schon seit 2006 Partner und Förderer an der Seite des MWFK. 

Brandenburg ist sich des Wertes seiner industriellen Zeugnisse der Vergangenheit bewusst, so auch des an der Borsighalle vorbeiführenden Finowkanals, Deutschlands ältester funktionsfähiger künstlicher Wasserstraße. Gleichzeitig hält das Land bei dem von Tesla bei Grünheide vorgelegten Tempo mit. Die Industriekultur der Zukunft kann Motor einer klimagerechten, ökologischen, sozial verträglichen Entwicklung der Städte und Gemeinden in Brandenburg sein und entscheidend zu guter Baukultur beitragen.

Für 2023 kündigte Beermann das Kulturlandjahr der Baukultur an. Dies wird dann gemeinsam von der Brandenburgischen Gesellschaft für Kultur und Geschichte und der Baukulturinitiative Brandenburg ausgerichtet.

Innovation und Persistenz, also Erneuerung und Beständigkeit, waren die beiden Pole des Referats, mit dem Prof. Dr. Jörn Mallok (Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde - HNE) den Begriff der Industriekultur von der Vergangenheit in Gegenwart und Zukunft erweiterte. In Eberswalde ist die von der Digitalisierung geprägte „Industrie 4.0" gerade bei metallverarbeitenden Unternehmen und Automobil-Zulieferbetrieben bereits Gegenwart. Die HNE bringt ihre Forschungsergebnisse mit Transferprofessuren unmittelbar in die Wirtschaft, und als Partnerin im Projektverbund „Mittelstand 4.0" berät sie kleine und mittelständische Unternehmen bei der Digitalisierung. So trägt sie zu guten Zukunftsaussichten für die industrielle Entwicklung in ganz Brandenburg bei.

Mehr zum Kulturlandjahr 2021 finden Sie hier.

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Datum
05.06.2021
Rubrik
Stadtentwicklung